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Kommentar zur Flut-KatastropheEine neue Dimension von Unwettern erreicht uns

Lesezeit 2 Minuten
Schuld zerstörte Häuser

Ein Blick auf das zerstörte Schuld 

Köln – Wassermassen, die Autos, Häuser, Brücken wegreißen – das sind Bilder, die wir aus tropischen Monsunregen-Gebieten kennen. Bilder der Ohnmacht gegenüber Naturgewalten. Jetzt sehen wir sie vor unserer Haustür. Nicht ohne Vorwarnung. Und dennoch hat die zerstörerische Flut Menschenleben gekostet, ganze Straßenzüge dem Erdboden gleichgemacht, Hunderttausende vom Stromnetz abgeschnitten.

Es ist eine neue Dimension von Unwettern, auf die unser hochzivilisiertes Land nicht vorbereitet ist – auch wenn Wissenschaftler seit Jahren vor dem Hintergrund des Klimawandels vor Extrem-Wetterlagen warnen. Sie werden heftiger und sie werden häufiger, so die herrschende Experten-Einschätzung. Was das heißt, erleben wir gerade.

Die Konsequenz müssen Maßnahmen sein, die Menschen, Gebäude und Infrastruktur besser schützen, als es in Zeiten vor dem Klimawandel notwendig war. Das erfordert, Wetterextreme in Planungen miteinzubeziehen, was in vielen Städten wie in Köln schon passiert. Durch mehr Sickerflächen bei neuen Bauvorhaben, Boden-Entsiegelung, zusätzliche Retensionsgebiete.

Doch das wird nicht reichen, um eine Katastrophe, wie sie jetzt weite Teile des Landes erfasst hat, zu verhindern. Auch der Baubestand braucht besseren Schutz vor Starkregen-Schäden. Eine Informationskampagne, Fördermittel, gezielte Ansprachen der Behörden, all das würde helfen, für die Naturgewalten besser gerüstet zu sein.

Im letzten Schritt ist die Vorsorge zwar Sache der Kommunen, doch darüber steht die gesamtgesellschaftliche Aufgabe, mit den Folgen des Klimawandels zurechtzukommen – wenn wir ihn schon nicht aufhalten können.