Mit ihrer Blockade des Wachstumschancengesetzes, das Unternehmen enorme Steuersenkungen ermöglichen soll, stellt sich Paus gegen Lindner.
Steuersenkung auf EisKoalitionskreise: Paus blockiert Wachstumschancengesetz – FDP übt Kritik
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat im Kabinett ihre Zustimmung für das Wachstumschancengesetz von Finanzminister Christian Lindner (FDP) verweigert.
Der neue Gesetzesentwurf von Lindners sieht knapp 50 steuerpolitische Maßnahmen vor und soll die Wirtschaft mit einem Steuerpaket um jährlich rund 6,5 Milliarden Euro entlasten. Kernelement des Wachstumschancengesetzes ist eine Prämie für Investitionen in den Klimaschutz. Das Kabinett wollte sich eigentlich am Mittwoch mit dem Entwurf befassen.
FDP kritisiert Veto von Paus gegen Lindner-Gesetzentwurf scharf
Die FDP hat das Veto von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) gegen das Wachstumschancengesetz scharf kritisiert. „Lisa Paus scheint den Kern jeder Sozialstaatlichkeit nicht verstanden zu haben: Erst muss erwirtschaftet werden, was verteilt werden kann“, sagte FDP-Parlamentsgeschäftsführer Johannes Vogel am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Angesichts der schwachen Konjunktur brauche Deutschlands Wirtschaft „jetzt die Unterstützung der Politik als Hürdenräumer“, sagte Vogel.
„Meine klare Erwartung ist, dass das Kabinett es jetzt schnell auf den Weg bringt“, sagte Vogel. „Die Steuerbelastung für Unternehmen muss ebenso runter wie die Bürokratiebelastung - das ist das Gebot der Stunde.“ Daran wolle die FDP arbeiten - und erwarte noch weiter gehende Maßnahmen: „Das Wachstumschancengesetz kann hier nur der Auftakt sein.“
Bundesfamilienministerin Paus hatte in der Kabinettssitzung am Mittwoch nach Angaben aus Koalitionskreisen ihre Zustimmung für das Wachstumschancengesetz von Finanzminister Christian Lindner (FDP) verweigert. Sie blockierte damit das Vorhaben für milliardenschwere Steuersenkungen für Unternehmen. Nach Medienberichten fordert Paus von Lindner zuerst die Zusage höherer Mittel für die von ihr geplante Kindergrundsicherung. (afp/dpa)