Die Bundeswehr braucht immer Zeit, die Zeitenwende umzusetzen, doch genau diese ist nicht vorhanden und viele Probleme sind nicht neu.
Jetzt zügig HandelnDie Bundeswehr hat keine Zeit zu verlieren
Es ist eine Zahl, die dem Verteidigungsministerium derzeit Kopfschmerzen bereitet: 20000 Soldaten fehlen der Bundeswehr im Moment und sollen bis zum Jahr 2031 hinzukommen. Dabei stagnieren die Zahlen bei 183000 Truppenmitgliedern. Wenn man sich anschaut, worüber diese laut dem Jahresbericht der Wehrbeauftragten Eva Högl klagen, ist es kein Wunder, dass der Truppe so massiv das Personal fehlt.
Soldat ist kein Job für sensible Zeitgenossen, soviel ist wohl jedem klar. Man muss etwa im Auslandseinsatz im Notfall töten und riskiert, jederzeit getötet zu werden. Selbst wer bereit ist, dieses Risiko auf sich zu nehmen, ist nicht unbedingt bereit auf W-LAN oder eine Toilette auf der Stube zu verzichten und sich dabei monatelang in einer verschimmelten Dusche zu waschen. Diese Probleme bei der Unterbringung der Soldaten sorgen für einen großen Teil der Beschwerden bei Högl. Was sich anhört, wie Luxusprobleme, macht der Bundeswehr durchaus Schwierigkeiten bei der Rekrutierung.
Ausbleiben der Zeitenwende frustriert Soldaten
Neu sind diese Probleme freilich nicht, doch seit dem Beschluss für das Sondervermögen vor einem Jahr sorgen sie für deutlich mehr Frustration. Die vollmundige Ankündigung einer Zeitenwende hatte vielen Soldaten Hoffnung gemacht, dass jetzt schnell alles besser wird bei der Truppe. Die versprochene Wende ist, wie es scheint, jedoch in der Bürokratie des Armeeapparates versandet. Eine Riesenorganisation wie die Bundeswehr braucht zum Umsteuern Zeit, doch genau diese fehlt gerade. Es wäre den Soldaten zu wünschen, dass Boris Pistorius und die Bundeswehr die viel beschworene Dringlichkeit endlich auch in entschiedenes und zügiges Handeln umsetzen.