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Jeder Tag ist die HölleFreigelassene Israelis über Hamas-Geiselhaft

Lesezeit 2 Minuten
08.12.2023, Israel, Tel Aviv: Angehörige und Freunde von Geiseln, die im Gazastreifen von der palästinensischen Terrororganisation Hamas festgehalten werden, demonstrieren während des jüdischen Chanukka-Festes auf dem Geiselplatz am Kunstmuseum für ihre Freilassung. Foto: Leo Correa/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Angehörige und Freunde von Geiseln, die im Gazastreifen von der palästinensischen Terrororganisation Hamas festgehalten werden, demonstrieren während des jüdischen Chanukka-Festes auf dem Geiselplatz am Kunstmuseum für ihre Freilassung

Nach ihrer Freilassung aus der Gewalt der islamistischen Hamas haben Israelis die schlimmen Umstände ihrer Geiselhaft beschrieben. „Jeder Tag dort ist wie die Hölle“, erzählte die 21-jährige Mia Regev in einem Video, das am Samstagabend bei einer Solidaritätskundgebung für die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln in Tel Aviv gezeigt wurde. Sie habe ständig „schreckliche Angst“ gehabt und nachts kaum geschlafen. Wegen einer schweren Beinverletzung bei der Entführung musste sie nach ihrer Freilassung operiert werden.

Ihr Bruder Itai Regev (18) erzählte, er sei 54 Tage lang Geisel der Hamas gewesen. „Jeder Tag fühlt sich an wie eine Ewigkeit.“

Freilassung aus der Gewalt der Hamas

Die 72-jährige Adina Mosche, die nach 49 Tagen freigelassen worden war, erzählte, viele ihrer älteren Freunde seien immer noch Geiseln. „Sie sind alt, haben schwere Krankheiten und keine passenden Medikamente.“ Wie andere Geiseln berichtete sie von starkem Hunger, weil sie kaum etwas zu essen bekommen habe.

Die 77-jährige Ofelia Roitman sagte, sie sei zu Beginn zwei Wochen allein gewesen und habe das Gefühl gehabt, verrückt zu werden. Sie habe das wenige Brot, das sie bekommen habe, rationiert. „Es hat mich an den Holocaust erinnert.“ Die Geiselhaft sei unerträglich gewesen. „Ein Tag war dort wie eine Woche.“ Andere Geiseln hatten auch von Misshandlungen berichtet.

Viele der Freigelassenen forderten, alles zu unternehmen, um auch die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu bewirken. „Bis sie zurückkommen - und mein Herz ist noch dort - kann ich mich auch nicht wirklich erholen“, erzählte Mosche. Sie forderte, der Freilassung Priorität vor militärischen Einsätzen zu geben.

Nach Berichten massiver sexueller Gewalt durch Hamas-Terroristen am Tag des Massakers am 7. Oktober haben viele Familien junger Frauen in Geiselhaft große Sorge, es könne auch dort zu Missbrauch kommen.

Nach israelischen Informationen werden derzeit noch 138 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Entführt wurden am 7. Oktober mehr als 240 Menschen. Im Rahmen eines Deals zwischen der Regierung in Jerusalem und der Hamas wurden kürzlich insgesamt 105 Geiseln freigelassen. Im Austausch entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen. (dpa)