Berlin – Die Menschen in Deutschland können in den kommenden Tagen ihre Badesachen griffbereit halten, die Temperaturen klettern wieder: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach erwartet „zeit- und gebietsweise” hochsommerlich heißes Wetter. Ein Hoch hat sich über Mitteleuropa breit gemacht und bringt zunehmend warme bis heiße Luft aus dem Süden ins Land.
Erneut hochsommerliches Wetter in Teilen Deutschlands
Hoch „Iosif” sorge vor allem im Südwesten Deutschlands für Hochsommerfeeling, sagte Meteorologe Marcel Schmid vom DWD am Dienstag. „Dort werden heute bis 31 und morgen bis 34 Grad erwartet.” Aber auch in anderen Regionen sei es vielerorts mit Höchstwerten zwischen 25 und 30 Grad sommerlich. Lediglich an den Küsten wird es den Prognosen zufolge nicht ganz so warm. Dort werden am Mittwoch nur 19 bis 24 Grad erwartet. Am Donnerstag kann es vor allem an den Küsten sowie in den westlichen, zentralen und östlichen Mittelgebirgen auch einzelne kurze Schauer geben. Im Bergland kann es laut den Meteorologen Gewitter geben, die in Bayern teils kräftig ausfallen können.
Die Kaltfront des Nordseetiefs „Anij” führt anschließend zu einer vorübergehenden Abkühlung. „Am Freitag und Samstag wird es dann auch im Süden und Südwesten eng mit der 30-Grad-Marke, bevor die Hitze vor allem zum Start in die neue Woche von Frankreich her einen neuen Anlauf nimmt”, sagte Meteorologe Schmid.
Linke fordert freien Eintritt ins Freibad
Vor der erwarteten Hitzewelle fordert die Linke bundesweit freien Eintritt in Freibäder für Studierende, Auszubildende, Erwerbslose und Rentner. „Dieser kostenfreie Zutritt sollte in erste Linie für die Menschen gelten, die bei der Energiekostenpauschale von der Ampel vergessen wurden”, sagte die jugendpolitische Sprecherin im Parteivorstand, Daphne Weber, der Deutschen Presse-Agentur. Weber kritisierte, teure Eintrittspreise sorgten dafür, dass nicht alle sich eine Abkühlung bei hohen Temperaturen leisten könnten.
Experten warnen vor Wald- und Vegetationsbränden
Wegen anhaltender Trockenheit, Wind und der in den nächsten Tagen erwarteten Hitze warnen Feuerwehrexperten hierzulande vor großen Vegetationsbränden. „Es ist zu befürchten, dass die Situation noch gefährlicher werden könnte als im Katastrophenjahr 2018”, sagte Ulrich Cimolino, Vorsitzender des Arbeitskreises Waldbrand im Deutschen Feuerwehrverband (DFV), am Dienstag in Berlin. Damals hatten Waldbrände und Dürre in Europa demnach Schäden von 3,9 Milliarden Dollar angerichtet.
Hitzewelle in Spanien
Von Temperaturen wie in Deutschland können die Menschen in Spanien nur träumen. Eine neue Hitzeperiode werde zwischen Dienstag und Donnerstag mit Temperaturen von bis zu 44 Grad ihren Höhepunkt erreichen, warnte der Wetterdienst Aemet. In 13 von insgesamt 17 der sogenannten Autonomen Gemeinschaften galten am Dienstag die Alarmstufen Gelb, Orange und teils auch Rot.
Betroffen waren auch das Zentrum und der Südwesten der Urlaubsinsel Mallorca mit dem „Ballermann”, wo am Dienstag laut Aemet bis zu 36 Grad im Schatten zu erwarten waren. Im Zusammenspiel mit einer seit Wochen anhaltenden Dürre und starken Winden begünstigt die Hitze den Ausbruch und die Ausbreitung von Waldbränden. Das aktuell schlimmste Feuer wütete am Dienstag in der Gemeinde Las Hurdes im Westen des Landes unweit der Grenze zu Portugal.
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