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Neue Hiobsbotschaft für PutinSeltener russischer Überschallbomber über Sibirien abgestürzt

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Russland meldet den Absturz eines Überschallbombers vom Typ Tupolew Tu-22M3. (Symbolbild)

Russland meldet den Absturz eines Überschallbombers vom Typ Tupolew Tu-22M3. (Symbolbild)

Sie gelten als Prunkstücke der russischen Luftwaffe, jetzt ist ein Tupolew-Bomber in Sibirien abgestürzt.

Die russische Luftwaffe hat einen Mittelstreckenbomber vom Typ Tu-22M3 (Nato-Code Backfire) bei einem Absturz in Sibirien verloren. Die Maschine sei bei einem Routineflug in der Nähe von Irkutsk auf unbewohntes Gebiet gestürzt, als es nach einem Kampfeinsatz zu seinem Basisflugplatz zurückkehren wollte, berichtete die Staatsagentur Tass. Als Ursache für den Zwischenfall wurde ein technisches Problem des viersitzigen Überschallbombers angenommen.

Russland verliert Überschallbomber vom Typ Tupolew Tu-22M3

Zunächst hieß es, die Besatzung habe sich mit dem Fallschirm retten können. Später allerdings meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass, dass ein Crewmitglied des am Donnerstag in der ostsibirischen Region Irkutsk abgestürzten Bombers Tu-22M3 gestorben sei. „Die Arbeiten an der Absturzstelle der Tu-22M3 wurden in der Nacht fortgesetzt. Zu meinem großen Bedauern konnte einer der Piloten nicht gerettet werden. Das sagen die militärischen Kommandostrukturen des russischen Verteidigungsministeriums“, zitiert die Staatsagentur Gouverneur Igor Kobzev auf Telegram.

Nach Angaben des Gouverneurs erlitten drei weitere Besatzungsmitglieder Verletzungen unterschiedlichen Grades, alle würden in Krankenhäusern behandelt.

Tu-22M3 im Krieg gegen die Ukraine im Einsatz

Der Bomber wurde bereits Ende der 1960er-Jahre entwickelt und bis 1993 in verschiedenen Varianten gebaut. Ursprünglich als Langstreckenbomber konzipiert, fiel nach Abrüstungsverhandlungen der Tankstutzen weg, die Maschinen wurden dadurch zu Mittelstreckenbombern. Die Tu-22 kann mit Lenkwaffen, Marschflugkörpern und möglicherweise auch mit Hyperschallraketen „Kinschal“ beladen werden.

Im Krieg gegen die Ukraine kommt der Tu-22M3 vor allem Träger für Marschflugkörper zum Einsatz, das Flugzeug kann aber auch mit bis zu zwölf Tonnen Freifallbomben bestückt werden. Die Tupolew kann somit damit eine Fläche bombardieren, die etwa 35 Fußballfeldern entspricht.

Ukraine meldete erstmals Abschuss von russischen Tu-22M3-Bomber

Im April schossen ukrainische Flugabwehreinheiten erstmals einen russischen Tu-22M3-Bomber ab. Der Tu-22M3-Bomber stürzte am Morgen des 19. April in der russischen Region Stawropol ab, kurz nachdem Russland einen Angriff auf das ukrainische Gebiet Dnipropetrowsk gestartet hatte. In ukrainischen Medien war anschließend von einem neuen „Meilenstein“ im Krieg gegen Russland die Rede.

Über wie viele Tu-22M3 Russland derzeit noch verfügt, ist nicht bekannt. Im August 2023 hatte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanov, erklärt, Russland verfüge über 27 einsatzfähige strategische Bomber vom Typ Tu-22M3. (mit dpa)