HintergrundAutokennzeichen in anderen Ländern
BERLIN – In FRANKREICH müssen Autofahrer seit 2009 auf ihre geliebten Kennzeichen mit Ziffern für die einzelnen Départements verzichten. Altkennzeichen dürfen nur bis zu einem Halterwechsel genutzt werden. Das neue System besteht aus zwei Buchstaben, drei Ziffern und nochmal zwei Buchstaben (AA-111-AA). Damit bleibt ein Nummernschild bis zur Verschrottung am Fahrzeug, was Diebstähle erschweren soll. Eine kleine Orientierung ist weiter erlaubt: Rechts vom Kennzeichen ist ein blaues Feld, wo wie früher etwa die 75 für Paris prangen kann.
In ÖSTERREICH gibt es für Fahrer, die ein persönlich angehauchtes Schild wollen, ähnliche Möglichkeiten wie in Deutschland. Mit rund 250 Euro ist ein Wunschkennzeichen aber ziemlich teuer. Zuerst steht auf dem Schild die Zulassungsbehörde - W für Wien, S für Salzburg. Dann kommt das Landeswappen, die folgende Ziffern und Buchstaben mit drei bis sechs Zeichen sind mit einigen Einschränkungen frei wählbar.
In den NIEDERLANDEN vergibt die Kraftfahrzeugbehörde das Schild für Neuwagen, der Halter kann aus verfügbaren Kombinationen von Ziffern und Buchstaben wählen. Zur Zeit gilt die Kombination aus zwei Ziffern, drei Buchstaben und einer Ziffer. Das heißt auch, dass man den Herkunftsort nicht ablesen kann. Verboten sind Abkürzungen von Parteien aus der Nazizeit (NSB) aber auch KKK (KuKluxKlan) oder für den Fluch „Gottverdammt“ GVD (God Verdomme.)
In TSCHECHIEN sollen Autofahrer bald völlig freie Wahl haben. Für rund 400 Euro Zusatzgebühr kann man sich dann etwa das Kennzeichen „JAN-NOVAK“ bestellen. Bis das Parlament die im Mai beschlossene Gesetzesänderung verabschiedet hat, bleibt dieses Privileg Menschen mit besonderen Beziehungen vorbehalten. Ziffernfolgen wie „0007“ oder „6666“ sind daher im Volksmund als Mafiosi-Kennzeichen bekannt.
In der SLOWAKEI geben die ersten beiden Buchstaben immer den Bezirk an. Die folgenden fünf Stellen werden fortlaufend vergeben oder können gegen eine Gebühr von 331 Euro frei gewählt werden. Nicht erlaubt sind herabwürdigende oder beleidigende Ausdrücke.
In SPANIEN war bis vor elf Jahren am Kfz-Kennzeichen erkennbar, woher die Autos kamen. Jede Provinz hatte einen Buchstaben (M für Madrid, B für Barcelona). Dies wurde 2001 geändert. Alle neu zugelassenen Autos erhalten seither eine zentral vergebene Nummer aus vier Ziffern und drei Buchstaben, die nichts über die Herkunft sagt.
In LUXEMBURG lassen die Nummernschilder (schwarze Schrift auf gelbem Grund) ebenfalls keinen Rückschluss auf den Ort der Zulassung zu. Sie bestehen normalerweise aus zwei Buchstaben, gefolgt von vier oder fünf Ziffern. Wunschkennzeichen (Buchstaben, Ziffern, aber keine Wörter oder Namen) sind möglich. Der Großherzog fährt eine Limousine mit der Ziffer 1 oder mit einem Schild mit einer Krone.
In der SCHWEIZ heißen Kfz-Kennzeichen „Kontrollschilder“. Sie werden dem Halter zugeteilt. Er kann sie abwechselnd für maximal zwei Wagen nutzen. Alle Kennzeichen beginnen mit zwei Buchstaben, die für den Heimatkanton stehen - von AG für Aargau bis ZH für Zürich. Neben dem weißen Kreuz auf rotem Grund wird das Kantonswappen gezeigt.
In RUSSLAND kann jedes Auto über eine zwei- oder dreistellige Zahl am Ende des Nummernschildes einem administrativen Gebiet zugeordnet werden. Größere Städte oder Regionen haben mehrere Nummern, so stehen etwa 77, 97, 99, 177, 197 und 199 für die Hauptstadt Moskau, die Touristenmetropole St. Petersburg hat 78 und 98.
In BELGIEN werden Nummernschilder dem Halter zugeteilt. Wer sein Auto verkauft, behält das Schild und nutzt es für den nächsten Wagen wieder. Die Schilder sagen nichts über Ort oder Jahr der Zulassung aus. Sehr alte Schilder, die teils nur aus drei Ziffern bestehen, sind noch im Umlauf, personalisierte Wunschkennzeichen mit 6 oder 7 Zeichen sind möglich. Das Königshaus nutzt die Ziffern 1 bis 10.