Die islamistische Hamas kündigt neben der Freilassung von israelischen Geiseln auch die Übergabe von vier Leichen an. Darunter die deutsche Bibas-Familie.
Nahost-KonfliktHamas will vier Leichen übergeben – Bibas-Familie soll tot sein

Familienangehörige und Unterstützer der israelischen Geiseln halten Plakate mit Fotos der Bibas-Familie. (Archivfoto)
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Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas will am Samstag sechs weitere Geiseln freilassen. Dies teilte der ranghohe Hamas-Funktionär Chalil al-Haja mit. Laut Vereinbarung hätte die Hamas am Samstag zunächst drei weitere Geiseln freilassen müssen.
Al-Haja sagte zudem, am Donnerstag sollten die Leichen von vier Geiseln übergeben werden. Unter den Toten sei auch die Bibas-Familie – eine Mutter und zwei Kleinkinder. Über das Schicksal von Schiri, Ariel und Kfir Bibas – alle auch deutsche Staatsbürger – hatte bis zuletzt Ungewissheit geherrscht. Der Vater Jarden Bibas wurde kürzlich freigelassen.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bestätigte die Vereinbarung mit der Hamas. Zum Abschluss sollten kommende Woche vier weitere Leichen von Geiseln übergeben werden, hieß es in der Mitteilung. Zum Schicksal der Familie Bibas wurden jedoch keine Angaben gemacht.
Hamas kündigt Übergabe von weiteren Leichen an
Auch Al-Haja sagte, die übrigen Leichen sollten in der sechsten Woche der Waffenruhe übergeben werden. Der Schritt erfolge als Fortsetzung der Bemühungen um einen erfolgreichen Verlauf der ersten Phase der Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel. Er sprach zudem von Vorbereitungen auf Gespräche über eine zweite Phase der Waffenruhe. Israel müsse im Gegenzug wie vereinbart palästinensische Häftlinge freilassen.
Unter den sechs freizulassenden Geiseln sind den Hamas-Angaben zufolge auch zwei Israelis, die schon seit rund einem Jahrzehnt im Gazastreifen festgehalten worden waren.
Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar haben die Islamisten in mehreren Runden 19 Geiseln freigelassen. Zusätzlich kamen fünf aus Israel entführte Thailänder unabhängig von der Vereinbarung frei. Das mehrstufige Abkommen zwischen Israel und der Hamas sieht vor, dass während einer ersten, sechswöchigen Phase nach und nach insgesamt 33 Geiseln im Austausch gegen 1.904 palästinensische Häftlinge freikommen. Davon sind noch 14 Entführte, darunter acht Tote, in der Gewalt der Hamas. (dpa)