Nachdem Israel die Hamas des Mordes an den beiden jüngsten Geiseln beschuldigt hatte, reagiert die Terrororganisation mit Gegenvorwürfen.
Tod der Bibas-KinderHamas bezichtigt Israel „haltloser Lügen“
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Menschen in Tel Aviv trauern um die vier toten Geiseln, die kürzlich dem Militär übergeben wurden.
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Die radikalislamische Hamas hat Israel vorgeworfen, „haltlose Lügen“ über den Tod der jüngsten Geiseln Kfir und Ariel Bibas zu verbreiten. „Die falschen Anschuldigungen, die die kriminellen Besatzer zum Tod der Bibas-Kinder in den Händen ihrer Entführer verbreiten, sind nichts als haltlose Lügen und Erfindungen“, erklärte der Hamas-Sprecher Hasem Kassem am Samstag. Die Hamas habe die Geiseln vielmehr „verantwortungsbewusst“ und entsprechend islamischer Werte behandelt.
Der fast neun Monate alte Kfir Bibas und sein vier Jahre alter Bruder Ariel waren die jüngsten Geiseln, die bei dem Großüberfall der Hamas und verbündeter Gruppen am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Ihre Leichen waren am Donnerstag im Rahmen des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas an Israel übergeben worden.
Hamas überstellte zunächst falsche Leiche
Ein israelischer Armeesprecher hatte am Freitag erklärt, palästinensische Kämpfer hätten die Jungen „mit bloßen Händen“ getötet. Der Armee zufolge ergaben Untersuchungen von Behörden und geheimdienstliche Informationen, dass die Brüder „im November 2023 von palästinensischen Terroristen in Geiselhaft brutal getötet wurden“.
Die Hamas hatte dagegen erklärt, die Bibas-Brüder und ihre ebenfalls entführte Mutter Shiri Bibas seien im November 2023 bei einem israelischen Luftangriff getötet worden.
Die Gewissheit über den Tod der beiden jüngsten Hamas-Geiseln hatte in Israel Entsetzen ausgelöst. Die Leiche ihrer Mutter hätte am Donnerstag eigentlich mit den sterblichen Überresten der Jungen übergeben werden sollen, stattdessen wurde die Leiche einer anderen Frau überstellt, laut Hamas aufgrund einer Verwechslung. Am Freitag dann wurde dann die Leiche von Shiri Bibas übergeben.
Der getrennt von seiner Familie verschleppte und im Gazastreifen festgehaltene Vater der Jungen, Jarden Bibas, war bereits am 1. Februar freigelassen worden. (afp)