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GrevesmühlenPolizei revidiert Angaben zum Tathergang beim rassistischen Vorfall

Lesezeit 2 Minuten
Eine Gruppe junger Leute soll am 14. Juni in Grevesmühlen zwei ghanaische Mädchen rassistisch beschimpft haben.

Eine Gruppe junger Leute soll am 14. Juni in Grevesmühlen zwei ghanaische Mädchen rassistisch beschimpft haben.

Ein Zwischenfall mit zwei Kindern aus Ghana hat bundesweit für Empörung gesorgt. Doch der Tatablauf stellt sich der Polizei inzwischen anders dar.

Die Polizei hat ihre Angaben zu einem mutmaßlich rassistisch motivierten Angriff auf zwei Mädchen in Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern revidiert. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat das achtjährige Mädchen keine körperlichen Verletzungen erlitten, die auf die in der Erstmeldung geschilderte Tathandlung hindeuten“, erklärte die Rostocker Polizei am Montagabend.

Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, dass am Freitagabend mehrere Jugendliche aus einer Gruppe von etwa 20 jungen Menschen heraus zwei Mädchen einer Familie aus Ghana im Alter von acht und zehn Jahren attackiert hätten. Einer der Angreifer habe der Achtjährigen ins Gesicht getreten, hieß es zunächst. Die Polizei richtete eine Ermittlungsgruppe unter Leitung des polizeilichen Staatsschutzes ein und schaltete ein Hinweisportal frei.

Grevesmühlen: Polizei ermittelt weiter zu rassistischem Übergriff

Nach der Auswertung von Hinweisen von Anwohnern sowie Foto- und Videoaufnahmen stelle sich der Sachverhalt inzwischen anders dar, erklärte die Polizei nun. Demnach wollte die Achtjährige mit ihrem Roller an einem Jugendlichen vorbeifahren. Dieser habe dem Mädchen offenbar mit seinem ausgestreckten Bein den Weg versperrt und sie mit seiner Fußspitze getroffen. Zu diesem Zeitpunkt habe sich eine größere Gruppe Jugendlicher in dem Bereich aufgehalten. Die Kinder hätten sich daraufhin verängstigt und weinend an ihre Eltern gewandt.

Die Eltern der Mädchen wollten die Jugendlichen nach Polizeiangaben dann zur Rede stellen. Es sei „zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen“ gekommen. Dabei seien „auch fremdenfeindliche Beleidigungen geäußert“ worden. Die Ermittlungen zu dem Vorfall dauerten an, erklärte die Polizei weiter. (afp)