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Grafiken mit aktuellen DatenErzbistum Köln an der Spitze – so verteilen sich die Kirchenaustritte

Lesezeit 2 Minuten
In dieser symbolisch nachgestellten Szene verlässt ein Mann die katholische Kirche St. Johann in Bremen.

Immer mehr Menschen in Deutschland kehren der katholischen Kirche den Rücken.

Die katholische Kirche in Deutschland verliert immer mehr Mitglieder und ist inzwischen vom ADAC überholt worden. Ein Blick auf die Zahlen.

Das Ergebnis dürfte zwar niemanden überraschen, aber dramatisch ist es trotzdem: Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland sind im vergangenen Jahr aus der katholischen Kirche ausgetreten. Die am Mittwoch von der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn vorgelegte Statistik verzeichnet 522.821 Kirchenaustritte. Damit wird der bisherige Rekordwert von 359.338 Austritten aus dem Vorjahr noch deutlich überschritten.

Erstmals hat die katholische Kirche nun weniger Mitglieder als Deutschlands größter Verein, der ADAC. Der Automobil-Club meldete auf seiner Jahreshauptversammlung im Mai über 21,42 Millionen Mitglieder zum Jahreswechsel - mit steigender Tendenz.

Kirchenaustritte in der katholischen Kirche und ihre Verteilung auf die Bistümer


Kirchenaustritte bei der evangelischen Kirche

Die Mitgliederzahl der katholischen Kirche sank auf rund 20,9 Millionen - das ist weniger als ein Viertel der Bevölkerung. Den Austritten und über 240.000 Todesfällen stehen etwa 155.000 Taufen gegenüber sowie 1.445 Eintritte etwa aus anderen christlichen Konfessionen und 3.749 Wiederaufnahmen. Daraus ergibt sich ein Mitgliederschwund von über 600.000. Die meisten Austritte (51.345) gab es im Erzbistum Köln, das mit 1.738.000 Katholiken nur noch mit knappem Vorsprung vor Münster (37.907 Austritte) die mitgliederstärkste Diözese des Landes bleibt. Dabei verwundert fast, dass es nicht noch mehr waren. Wie kein zweites Bistum steht Köln für die Entfremdung von Laien und klerikaler Leitung.

Kirchenaustritte auch bei der evangelischen Kirche

Auch die evangelische Kirche in Deutschland (EKD) leidet unter einem Mitgliederschwund leidet. Nach EKD-Angaben vom März sank die Zahl der Gläubigen in den 20 Landeskirchen zum Jahreswechsel auf 19,15 Millionen. Das waren rund 575.000 weniger als im Vorjahr, davon etwa 380.000 aktive Kirchenaustritte. (kna)