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FrankfurtSchlägerei bei Kopftuch-Diskussion in Universität

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Eine Frau mit Kopftuch sitzt bei der Vergabe der Zertifikate für die erfolgreiche Teilnahme an einem Sprachkurs in der Bauhaus-Universität.

Berlin/Frankfurt – Während einer Podiumsdiskussion zum Thema "Verschleierung" ist es am Donnerstagabend im Studierendenhaus der Goethe-Universität in Frankfurt (Main) zu einer Schlägerei gekommen. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) störten Mitglieder der Gruppe "Studis gegen rechte Hetze" die Veranstaltung mit lautstarkem Stimmengewirr und Transparenten, auf denen etwa "Dönermorde" oder "Das Problem heißt Rassismus, nicht Kopftuch" zu lesen gewesen sein soll.

Kurz darauf mündete die Unruhe im Saal dem Bericht zufolge in Gewalt. Offenbar weigerte sich die Gruppe trotz mehrfacher Aufforderungen, den Raum zu verlassen, dann sollen Fäuste geflogen und auch ein Tisch umgestoßen worden sein.

"Studis gegen rechte Hetze" bekennen sich in zu Protestaktion

Die Polizei bestätigte die Handgreiflichkeiten, verletzt wurde den Angaben zufolge allerdings niemand. Die "Studis gegen rechte Hetze" bekannten sich in einer in sozialen Netzwerken verbreiteten Presse-Mitteilung zu der Protestaktion. Mit ihr habe „auf die Gefährlichkeit und Funktion der sogenannten Kopftuch-Debatte aufmerksam“ gemacht werden sollen, hieß es darin.

Heftige Proteste bereits im Mai

Schon im Mai gab es Proteste an der Universität in FrankfurtDie Veranstaltung mit dem Titel "Die Verschleierung: Modeaccessoire, ein religiöses Symbol oder politisches Instrument“ wurde der FAZ zufolge dennoch fortgesetzt. Die als Podiumsgast geladene Autorin Naila Chikhi wollte sich nicht einschüchtern lassen und ihren Standpunkt auch gegen Widerstände vertreten, heißt es in dem Bericht. Sie halte das Kopftuch für eine "Fahne des Islamismus" und ein Zeichen der "Knechtung von Frauen", schreibt die Zeitung. Zudem habe sie zwar mit den Demonstranten übereingestimmt, rassistische Übergriffe zu verurteilen, jedoch auch gefragt, warum die Störer mit ihrem Protest nicht bis zum Ende der Veranstaltung gewartet hätten.

Organisiert wurde die Debatte von "Terre des Femmes", dem Allgemeinen Studierendenausschuss der Goethe-Universität und den Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung.  (RND, dpa)