„Sind wir Toten schuldig“Reul stellt 15-Punkte-Plan für Katastrophenschutz vor
Düsseldorf/Euskirchen/Erftstadt – Als Lehre aus der Flutkatastrophe vor sieben Monaten hat NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) einen 15-Punkte-Plan zur Verbesserung des Katastrophenschutzes vorgestellt. Dazu zählen die Schaffung eines landeseigenen Krisenreaktionszentrums, das ein Lagebild erstellt, verbindliche Risikoanalysen und Eingriffsmöglichkeiten in den Hörfunk zur Warnung der Bevölkerung.
Herbert Reul: „Wir alle wollen und werden beim nächsten Mal besser vorbereitet sein“
„Wir alle wollen und werden beim nächsten Mal besser vorbereitet sein. Das sind wir den Toten schuldig“, sagte Reul. Ein einheitliches digitales System soll die Leitstellen verknüpfen, damit Informationen schneller ausgetauscht werden können.
Als weitere Konsequenz sollen Sirenen künftig nur noch heulen, wenn ein Alarmfall für die Bevölkerung besteht. „Sie sollen der Weckruf sein und dazu führen, dass sich die Bevölkerung über die Medien rasch informiert, welche Gefahr droht.“
Ein 13-köpfiges Gremium hatte mehrere Monate lang an einem knapp 30 Seiten starken Abschlussbericht gearbeitet, der am Dienstag in Düsseldorf vorgestellt wurde. Das im September einberufene „Kompetenzteam“ sollte die wichtigsten Probleme im Katastrophenschutz benennen und Empfehlungen zu dessen Weiterentwicklung erarbeiten.
Das könnte Sie auch interessieren:
Mit diesen Hinweisen will sich das Land auf künftige Großlagen besser vorbereiten. Dabei soll es nicht nur um Hochwasserlagen gehen, sondern auch um andere denkbare Krisenszenarien. Bei der Flutkatastrophe im vergangenen Juli waren in Nordrhein-Westfalen 49 Menschen ums Leben gekommen und Schäden in Milliardenhöhe entstanden. (dpa)