Nach gut 13 Jahren hat die Stadt Düsseldorf ihre „Schuldenfrei-Uhr“ am Rathaus abgeschaltet. Bis zum Montagmorgen (9 Uhr) hatte sie angezeigt, wie viele Jahre, Tage, Stunden und Minuten Düsseldorf bereits schuldenfrei sei - theoretisch. Praktisch, so der neue Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU), hatte die Stadt seit Jahren bereits Kredite zur Liquiditätssicherung aufgenommen. Durch Corona wird man sich weiter verschulden.
„Im Sinne einer vollkommen Ehrlichkeit und Transparenz gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern“ habe man die Uhr daher abgeschaltet, ließ Keller am Montag mitteilen. Demnach belaufen sich die Liquiditätskredite zur Zeit auf 240 Millionen Euro. Die neue schwarz-grüne Koalition im Stadtrat will nun auch Kredite für Investitionen aufnehmen - unter anderem weil durch Corona die städtischen Einnahmen sinken.
Der damalige Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) hatte die Uhr im September 2007 eingeweiht und mit Altbier und Würstchen gefeiert, als zweite deutsche Großstadt - neben Dresden - schuldenfrei zu sein. Düsseldorf hatte dafür damals unter anderem etliche RWE-Aktien verkauft. (dpa)