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Altersgrenzen für JugendlicheDrogenbeauftragter will Tiktok-Nutzung und Alkohol stärker regulieren

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Auf einem Smartphone wird das Logo der Kurzvideo-Plattform TikTok angezeigt. (Symbolbild)

Die Plattform Tiktok soll für die Nutzung durch Heranwachsende technische Einschränkungen implementieren, findet der Drogenbeauftragte der Regierung. (Symbolbild)

Der Drogenbeauftragte will, dass Jugendliche bis 18 auf Tiktok geschützt werden. Auch beim Thema Alkohol fordert er mehr Jugendschutz.

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), hat einen Alkoholkonsum erst ab 18 Jahren und eine Altersgrenze für die Nutzung von Tiktok gefordert. „Tiktok muss für Kinder bis zwölf Jahre verboten sein. Erst danach können Jugendliche besser einschätzen, wie sie soziale Medien sinnvoll nutzen können, was gut für sie ist und was nicht“, sagte Blienert der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe).

Auch Jugendliche sollen nach Ansicht von Blienert nicht unbeschränkt auf Tiktok unterwegs sein. „Tiktok muss mit technischen Einschränkungen nach Alter bis 18 Jahren gestaffelt werden, um gefährdende Elemente auszuschließen. Wir müssen sehr genau hinschauen, wenn Drogen oder Gewalt verherrlicht werden.“ Es dürfe „kein Wildwest in den sozialen Medien herrschen“, sagte Blienert weiter.

In den Nutzungsbedingungen von Tiktok heißt es, die Plattform dürfe nur von Menschen genutzt werden, die 13 Jahre oder älter sind.

Drogenbeauftragter Blienert verteidigt Cannabis-Gesetz

Blienert forderte zudem ein Anhebung der Altersgrenze für Alkohol. „Der Genuss von Alkohol sollte erst ab 18 Jahren, mit dem Erreichen der Volljährigkeit, erlaubt sein“, sagte er. Diese Altersgrenze gelte bereits für Tabakprodukte. „Für die Gesundheit und die Entwicklung der jungen Leute wäre das ein enormer Fortschritt“, fuhr Blienert fort. „Ich finde es sehr gut, dass die Gesundheitsminister aller Länder jetzt zumindest mal über ein striktes ‚ab 16‘ diskutieren.“

Alkohol sei ein „Zellgift, das ab dem ersten Tropfen wirkt“. Es gebe keinen Alkoholkonsum, der unbedenklich sei. „Besonders stark wirkt Alkohol natürlich bei Heranwachsenden, die noch in der körperlichen Entwicklung sind. Er schädigt nachweislich das Gehirn“, sagte Blienert.

Zugleich verteidigte Blienert die Entscheidung der Ampel-Koalition zur Legalisierung von Cannabis. „Mit der Erlaubnis, Cannabis zuhause und in Clubs legal anzubauen, hat die Bundesregierung die Droge nicht freigegeben, sondern den Konsum entkriminalisiert“, sagte er. „Das Verbot hat nicht funktioniert, zumal Cannabis vom Schwarzmarkt immer stärker und riskanter wurde. Wir mussten dringend etwas tun, um den Schwarzmarkt zurückzudrängen und die mit dem - ohnehin stattfindenden - Konsum verbundenen Risiken einzudämmen.“ (afp)