Ministerin Feller sagte, zwei am Wochenende bekannt gewordene Briefe hätten nichts mit dem Datenleck bei Qualis zu tun.
Dorothee FellerMinisterin weist Vorwürfe zu Datenlecks bei Schulinstitut zurück
Nordrhein-Westfalens Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach ihr Haus schon im Herbst 2022 von IT-Schwachstellen beim Landessschulinstitut Qualis gewusst haben soll. Feller sagte am Dienstag, dass zwei am Wochenende bekanntgewordene Schreiben zur Beantragung von Haushaltsmitteln für einen neuen Internetauftritt des Instituts nichts mit dem großen Datenleck zu tun hätten, das im April bei Qualis bekannt geworden war. Sie selbst habe von den zwei Qualis-Schreiben aus den Monaten September und November am Sonntag und Montag erfahren.
„Die Überarbeitung einer Internet-Seite ist kein IT-Problem“, sagte Feller. Über die Webseite könnten dem Ministerium zufolge im Fall eines Angriffs auch gar keine sensiblen Daten des Instituts abgerufen werden.
Qualis-Internetseite hat offenbar keine Verbindung zum abgeschalteten Server
Zuvor hatte Fellers Ministerium bereits erklärt, dass die Internetseite des in Soest ansässigen Landesinstituts Qualis keine Verbindung zu dem Server habe, der infolge eines Datenlecks und weiterer festgestellter IT-Schwachstellen abgeschaltet werden musste.
In dem Qualis-Brief von September, über den zuerst der WDR berichtet hatte und der auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, mahnte der Institutschef eine neue Software für die Webseite der Agentur an. Für die aktuelle Version gebe es „keine Updates und regelmäßigen Sicherheitspatches mehr“, so Direktor Rüdiger Käuser.
Dorothee Feller wegen Qualis-Briefen am Mittwoch im Schulausschuss
Am Mittwoch soll Feller auf Antrag von SPD und FDP im Schulausschuss des Landtags zu den Briefen von Qualis Stellung nehmen. Unabhängig davon wird die Ministerin dem Ausschuss Konsequenzen aus der IT-Schwachstellenanalyse bei Qualis sowie aus der Download-Panne bei den Abiturklausuren Mitte April vorstellen, die zu einer kurzfristigen Verschiebung der Prüfungen geführt hatte.
Anfang Mai war bekannt geworden, dass mehr als 20 000 Datensätze von dem Qualis-Server ausgelesen worden seien. Meist handelte es sich um Vor- und Zunamen von Lehrkräften oder Qualis-Mitarbeitern, in einigen Fällen konnten auch weitergehende personenbezogene Daten ausgelesen werden.
Feller will im Schulausschuss einen Prüfbericht zu den IT-Schwachstellen vorlegen. Ein Qualis-Server war komplett abgeschaltet worden, nachdem weitere Schwachstellen entdeckt worden waren. Feller hatte im Landtag erklärt, dass diese wohl schon seit Jahren bestünden. (dpa)