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Wort zum SonntagÜber das Leben in der Gleichzeitigkeit

Lesezeit 1 Minute
Ein Mann mit buntem Regenschirm geht durch eine Fußgängerzone.

Ein Mann mit buntem Regenschirm geht durch eine Fußgängerzone.

Leben in der Gleichzeitigkeit - es ist Schlagwort, es ist Lebenswirklichkeit und es ist Herausforderung für Geist und Seele.

CSD-Parade in Köln, die evangelische Kirche mittendrin und ich auch, zum ersten Mal, als nicht-queere Frau und Pfarrerin. Erfüllt von jeder Menge friedvoller, segensreicher Begegnungen und Eindrücke bin ich nach Hause gekommen. In Berlin ist zu der Zeit eine pro-palästinensische Demo zu einer gewaltvollen Auseinandersetzung geworden.

Olympia in Paris, was für eine Show, was für ein, zuallermeist fairer, friedlicher, Wettkampf von Sportlerinnen und Sportlern aus der ganzen Welt. Währenddessen fliegen im Nahen Osten, in Russland, in der Ukraine die Raketen, werden Zivilistinnen und Zivilisten getötet, leiden Menschen unter unermesslichen Qualen. Dennis Schröder als men of colour ist deutscher Fahnenträger. Auf einem AfD-Plakat strahlen mir Eltern entgegen, die mir mit einem als Dach getarnten Hitlergruß weismachen wollen, dass sie meine Kinder schützen.

Leben in der Gleichzeitigkeit - mal ist es leichtes Gepäck, mal eine schwere Last. Aber es ist Leben – und es ist Gottesgeschenk, damit wir Böses mit Gutem überwinden. Ich wünsche mir, dass wir das immer vor Augen und im Herzen haben.