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Erklärung von Lang und Nouripour„Neustart“ – Bundesvorstand der Grünen tritt geschlossen zurück

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25.09.2024, Berlin: Grünen-Parteivorsitzende Ricarda Lang (r) und Omid Nouripour sprechen bei einer Pressekonferenz in der Bundesgeschäftsstelle Bündnis 90/Die Grünen. Die Grünen-Spitze zieht nach den Misserfolgen der Partei bei mehreren Wahlen personelle Konsequenzen. Foto: Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Grünen-Bundesvorsitzendenden Ricarda Lang (rechts) und Omid Nouripour haben ihren Rückzug von der Parteispitze bekanntgegeben.

Der Bundesvorstand der Grünen tritt zurück, das gaben die Parteichefs am Mittwoch bekannt. Erste Berichte über mögliche Nachfolger gibt es bereits.

Die Grünen-Bundesvorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour treten vom Parteivorsitz zurück, das erklärten die beiden Parteivorsitzenden am Mittwoch. Zuvor hatte es entsprechende Medienberichte gegeben. Um 10.30 Uhr bestätigten Lang und Nouripour schließlich ihren Rücktritt. „Es braucht einen Neustart“, erklärte Nouripur.

„Es ist Zeit, die Geschicke dieser großartigen Partei in neue Hände zu legen.“ Es brauche neue Gesichter, „um die Partei aus der Krise zu führen“, erklärte Lang. „Die Bundestagswahl im nächsten Jahr ist nicht irgendeine Wahl, sie wird darüber entscheiden, wie sich Deutschland entwickelt“, führte die Grünen-Politikerin aus.

Grünen-Spitze tritt geschlossen zurück: „Es braucht einen Neustart“

„Jetzt ist nicht die Zeit, um am eigenen Stuhl zu kleben“, so Lang. Mit Wirkung zum kommenden Parteitag in Wiesbaden im November lege der Bundesvorstand daher sein Amt nieder, erklärten Lang und Nouripour. „Es war mir, es war uns, eine große Ehre, dieser Partei zu dienen“, sagte Lang.

Zum Bundesvorstand der Grünen gehören neben Lang und Nouripour auch Emily Büning, Frederic Carpenter, Pegah Edalatian und Heiko Knopf. Bereits kurz nach der Erklärung von Lang und Nouripour gibt es unterdessen Berichte über mögliche Nachfolger an der Parteispitze. Franziska Brantner mit Andreas Audretsch oder Felix Banaszak seien als neue Parteivorsitzende im Gespräch, berichtete der „Spiegel“.

Hofreiter fordert Diskussion über Strategie der Grünen

Der ehemalige Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, forderte nach dem Rücktritt der Vorsitzenden derwei eine Diskussion über die Strategie und personelle Neuaufstellung der Partei. „Ich möchte mich ganz herzlich bedanken für die gute Arbeit, die Omid Nouripour und Ricarda Lang in nicht einfachen Zeiten geleistet haben“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

„Es zeugt von Größe, dass sie bereit sind, die Verantwortung zu übernehmen. Bei den Grünen braucht es jetzt eine ruhige und konzentrierte Diskussion, was die Strategie und die personelle Neuaufstellung an der Parteispitze betrifft“, führte Hofreiter aus.

Erste Berichte über mögliche Nachfolger in der Grünen-Spitze

Die Grünen waren durch die jüngsten Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und in Brandenburg weiter in Bedrängnis geraten. In Thüringen verpasste die Partei den Wiedereinzug ins Parlament, in Sachsen schaffte die Partei es mit 5,1 Prozent nur knapp in den Landtag.

In Brandenburg stimmten am vergangenen Sonntag dann schließlich nur 4,1 Prozent der Wähler für die Grünen, die somit 6,6 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Wahl einbüßten. Für diese Talfahrt übernimmt der Bundesvorstand nun offenbar die Verantwortung.