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CDU fordert StrafverschärfungWichtiger Schlag gegen Verbrecher der Darknet-Szene

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Symbolbild.

Berlin – Nach der Festnahme von drei Betreibern einer der größten illegalen Darknet-Plattformen setzt sich die CDU für eine Strafverschärfung für Händler in den verborgenen Bereichen des Internets ein.

Den jetzt gefassten Männern aus Kleve, Bad Vilbel und Esslingen drohen ein bis 15 Jahre Haft. In ihren Wohnungen fanden sich sechsstellige Summen an Bargeld und Kryptowährung, bei dem 22-jährigen Klever auch eine Schusswaffe. Vor ihren Wohnungen standen Luxusautos.

Vorbereitungen zum Untertauchen

Wie die auf Delikte im Internet spezialisierte Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt/Main mitteilte, waren dem Schlag gegen die Plattform „Wall Street Market“ monatelange Ermittlungen vorausgegangen. Seit März seien der 22-Jährige aus NRW sowie ein 31-Jähriger aus Hessen und ein 29-Jähriger aus Baden-Württemberg im Visier gewesen. Dabei hatten Sicherheitsbehörden in den USA, den Niederlanden, die europäische Polizeibehörde Europol und das Bundeskriminalamt mit den Staatsanwälten zusammengearbeitet.

Sie schlugen am 23. und 24. April zu, als die Betreiber die Plattform in einen Wartungszustand versetzten und das hinterlegte Geld an sich selbst transferierten. Offenbar waren dies Vorbereitungen zum Untertauchen. Auf der Plattform waren der Generalstaatsanwaltschaft zufolge zuletzt 63 000 Verkaufsangebote eingestellt, 5400 Verkäufer und 1,1 Millionen Kundenkonten angemeldet.

Auch gefälschte Dokumente und Schadsoftware verkauft

Zwei der umsatzstärksten Anbieter von gefährlichen Drogen auf der Plattform nahm die Polizei in Los Angeles fest. Sie fand illegale Waffen und Bargeld in Millionenhöhe. Die Betreiber selbst sicherten sich bei den Verkäufen eine Provision. Die Bezahlung wurde in Bitcoin, einer computergenerierten Währung, abgewickelt. Neben Rauschgift verkauften die Händler im Darknet auch ausgespähte Daten, gefälschte Dokumente und Schadsoftware.

Führende Innenpolitiker begrüßten den Erfolg der Ermittler. „Ich gratuliere dem Bundeskriminalamt zu diesem Schlag gegen die kriminelle Darknet-Szene“, sagte Innen-Staatssekretär Günter Krings (CDU). Nur durch eine solche Quelle habe der Münchner Amokläufer vor drei Jahren an seine Waffe kommen können, mit der er später neun Menschen tötete. Statt weiterer Gesetzesverschärfungen zur Bekämpfung der Cyberkriminalität forderte der Grünen-Innenexperte Konstantin von Notz mehr Personal und bessere Technik für Polizei und Staatsanwaltschaften.