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BelästigungsvorwürfeGrünen-Politikerin tritt nach möglicher Intrige aus Partei aus

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Fahnen von Bündnis90/Die Grünen sind bei der Landesdelegiertenkonferenz der bayerischen Grünen vor dem Gebäude zu sehen.

Bei den Berliner Grünen rumort es intern.

Gab es eine Intrige gegen den Berliner Grünen-Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar? Das Thema beschäftigt die Partei weiter. Nun hat eine Bezirkspolitikerin die Grünen verlassen.

Vor dem Hintergrund der Diskussionen über eine mögliche Intrige gegen den Grünen-Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar ist eine Berliner Bezirkspolitikerin aus der Partei ausgetreten. Wie die Grünen-Landesvorsitzende Nina Stahr der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte, hat Shirin Kreße die Partei verlassen.

Zuvor hatte Kreße bereits ihr Mandat als Fraktionsvorsitzende in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Berlin-Mitte zum nächstmöglichen Zeitpunkt niedergelegt, wie zuerst der „Tagesspiegel“ berichtete. Aus dem Kreisvorstand hieß es, Kreße habe am Samstag in einer E-Mail dem Kreisvorstand „ohne Nennung von Gründen“ mitgeteilt, ihr Mandat so schnell wie möglich niederzulegen.

Kreße äußerte sich bisher nicht öffentlich - und auch nicht auf Anfrage. Ob ein Zusammenhang zwischen ihrem Parteiaustritt und der Diskussion über die Belästigungsvorwürfe gegen Gelbhaar gibt, ist nicht bestätigt.

RBB: Sender zog Teile seiner Berichterstattung zurück

Mehrere Frauen hatten dem Rundfunk Berlin-Brandenburg zum Teil eidesstattlich versichert, von Gelbhaar belästigt worden zu sein. Am Freitag zog der RBB Teile seiner Berichterstattung dazu zurück und berichtete über Zweifel an der Identität einer Person, die solche Vorwürfe erhoben hatte.

Der RBB geht nach eigenen Angaben mittlerweile fest davon aus, dass die Informantin nicht diejenige gewesen sei, für die sie sich ausgegeben habe. Weitere Recherchen hätten zu einer Grünen-Bezirkspolitikerin geführt, bei der für den Sender feststehe, dass sie unter falschem Namen eine eidesstattliche Versicherung abgegeben habe. Gelbhaar selbst hatte die Vorwürfe bestritten und als „frei erfunden“ bezeichnet. (dpa)