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Mehr als 500 FestnahmenÜber 150 Menschen bei gewaltsamen Studentenprotesten in Bangladesch getötet

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Studenten schlagen einen Polizisten mit Stöcken während eines Protestes gegen das Quotensystem im öffentlichen Dienst.

Studenten schlagen einen Polizisten mit Stöcken während eines Protestes gegen das Quotensystem im öffentlichen Dienst.

Am Sonntag hatte der Oberste Gerichtshof entschieden, das Quotensystem für Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst erheblich einzuschränken.

Bei den gewaltsamen Studentenprotesten in Bangladesch sind nach Polizeiangaben bislang mehr als 500 Menschen festgenommen worden. Wie ein Sprecher der Polizeibehörde der Hauptstadt Dhaka der Nachrichtenagentur AFP am Montag mitteilte, waren unter den mindestens 532 Festgenommenen auch führende Mitglieder der Oppositionspartei Bangladesh Nationalist Party (BNP).

Bei den Studentenprotesten, die sich gegen ein Quotensystem für Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst richten, wurden nach einer AFP-Zählung bislang mindestens 151 Menschen getötet. Am Sonntag hatte der Oberste Gerichtshof von Bangladesch entschieden, das Quotensystem erheblich einzuschränken - und die Protestierenden aufgerufen, in die Hörsäle zurückzukehren. Ein Vertreter der Studenten erklärte aber, die Proteste sollten trotzdem weitergehen. Die Studenten hatten eine vollständige Abschaffung des Quotensystems gefordert.

Bangladesch: Regierungschefin Sheikh Hasina in vierter Amtszeit

Das System sah bislang vor, dass mehr als die Hälfte der gut bezahlten Stellen im öffentlichen Dienst bestimmten Bevölkerungsgruppen vorbehalten sind. Davon sollten insbesondere die Kinder von Veteranen des Aufstands von 1971 profitieren, der mit der Unabhängigkeit des südasiatischen Lands von Pakistan geendet hatte. Nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshof sollen von den Quoten nur noch sieben Prozent der Stellen bestimmten Gruppen vorbehalten sein.

Nach Angaben ihrer Kritiker begünstigten die Quoten die Unterstützer der seit 2009 in dem Land mit rund 170 Millionen Einwohnern amtierenden Regierungschefin Sheikh Hasina, die im Januar bei einer praktisch ohne Opposition erfolgten Wahl für eine vierte Amtszeit bestätigt worden war. (afp)