Aus Russland wird Außenminister Sergej Lawrow zum Gipfeltreffen in Rio erwartet.
Weltmächte in Rio de JaneiroBaerbock vor G20-Treffen an Putin: Die Welt wird nicht vergessen
Außenministerin Annalena Baerbock hat vor einem Treffen der Gruppe der führenden und aufstrebenden Wirtschaftsmächte (G20) an die Verantwortung von Russlands Präsident Wladimir Putin für die weltweiten Folgen des Angriffskriegs auf die Ukraine erinnert. „Wenn Putin glaubt, dass die Welt nach zwei Jahren irgendwann vergessen würde, wer für den Krieg in der Ukraine und seine dramatischen globalen Folgen die Verantwortung trägt, hat er sich geirrt“, erklärte die Grünen-Politikerin am Dienstag vor dem Abflug zu Beratungen der G20-Außenminister im brasilianischen Rio de Janeiro.
„Wir werden die Grundprinzipien der Vereinten Nationen niemals aufgeben und stehen fest an der Seite der Ukraine - so lange wie nötig und bis ihre Menschen wieder in Frieden und Freiheit leben können“, ergänzte Baerbock.
Russlands Außenminister zu G20-Treffen erwartet
Kurz vor dem zweiten Jahrestag des russischen Einmarschs in die Ukraine am 24. Februar sollen bei dem G20-Treffen die Ukraine, der Gaza-Krieg sowie der drohende Flächenbrand im Nahen Osten eine wichtige Rolle spielen. Der G20-Gruppe gehören neben Deutschland, Frankreich und den USA unter anderem auch Russland und China an. Die G20 steht für etwa 80 Prozent der weltweiten Wirtschaftskraft und 60 Prozent der Weltbevölkerung. Brasilien hat aktuell den Vorsitz. Aus Russland wird Außenminister Sergej Lawrow in Rio erwartet.
Baerbock betonte vor dem Treffen: „Der Ruchlosigkeit von Akteuren wie der russischen Regierung, denen es nur um das Recht des Stärkeren geht, setzen wir unsere Menschlichkeit und unseren Einsatz für das internationale Recht entgegen.“ Die ganze Welt habe etwas davon, „wenn sich alle an die Regeln halten, die wir gemeinsam vereinbart haben“. An diesem Freitag will Baerbock bei den Vereinten Nationen in New York in der UN-Vollversammlung und im Weltsicherheitsrat zu dem Jahrestag des Angriffs Reden halten.
Die G20 seien mit der Zuversicht gegründet worden, „dass gemeinsame Lösungen möglich sind, wenn wir zusammenstehen und unsere Kräfte bündeln“, sagte Baerbock. Dazu gehöre, „alt eingefahrene Strukturen endlich zu entstauben und unsere internationalen Institutionen fit zu machen für eine Welt im Umbruch“. Zu oft spiegelten sie wie im UN-Sicherheitsrat oder der Weltbank noch eine längst vergangene Zeit wider, während zu viele Länder unter der Schuldenlast erdrückt würden und die Klimakrise die Existenz ganzer Staaten bedrohe. (dpa)