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Bürgermeister Christoph NicodemusOverather Schulzentrum im Fokus

Lesezeit 4 Minuten

Bürgermeister Christoph Nicodemus.

Overath – Wie sind die Kommunen in Rhein-Berg durch 2021 gekommen und was erwartet sie 2022. In dieser Ausgabe geht es um Overath. Bürgermeister Christoph Nicodemus (parteilos) ist seit gut einem Jahr im Amt. Über seine Erfahrungen und seine Ziele sprach mit ihm Jutta-Eileen Radix.

Herr Nicodemus, wenn Sie das Jahr 2021 in kurzen Worten beschreiben müssten, was würden Sie sagen?

Christoph Nicodemus: Das Jahr 2021 war geprägt von diversen Corona-Wellen und einer Hochwasser-Katastrophe. Die Stadt Overath hat in diesen Situationen erfolgreich alles darangesetzt, was in ihrem Einflussbereich steht, um die Auswirkungen auf die Bevölkerung gering zu halten.

Was zählen Sie noch zu den Erfolgen des Jahres?

Wir waren auch erfolgreich darin, neue Themen auf den Weg zu bringen, alte Probleme aufzubrechen und zu lösen. Zum Beispiel, die Grundschule Overath und die Offene Ganztagsschule dort ohne Eingriffe in die Waldflächen zu erweitern und zu sanieren. Das haben wir weitestgehend einvernehmlich beschlossen und können es nun planerisch umsetzen. Generell führen wir sachliche Diskussionen im Rat, da geht es nicht um Persönliches. Anregende Diskussionen finde ich durchaus positiv, aber man sollte sich über die Sache auseinandersetzen – und das tun wir.

Gibt es noch ein Beispiel?

Ja, das Schulzentrum. Wir können jetzt an die Umsetzung gehen, um für die Schüler ein hervorragendes Schulzentrum zu bauen. Auch da haben wir nicht die Konfrontation in den Vordergrund gestellt, prüfen auch noch einmal den einen oder anderen Punkt aus dem SPD-Antrag, die Sego mit der Sanierung des Schulzentrums zu betrauen, der eigentlich zu einem unglücklichen Zeitpunkt kam.

Für Bürgermeister Christoph Nicodemus ist die Sanierung des Schulzentrums eine Daueraufgabe.

Sie sind seit gut einem Jahr Bürgermeister in Overath, sind Sie angekommen in Ihrem Amt?

Bürgermeister zu sein, ist ein total spannender Job mit ganz viel unterschiedlichen Facetten. Man ist Chef einer Verwaltung, verantwortlich für Strukturen, man ist Vorgesetzter, man ist Vorsitzender des Rates... Schwierig waren teils die repräsentativen Aufgaben, coronabedingt. Mir ist wichtig, dass ich auch in einem Amt mit öffentlicher Wahrnehmung ein Stück weit ich bleibe, echt bleibe. Und natürlich muss man ein Herz haben für die Stadt und für die Menschen, und zugleich nicht laut geäußerte Einzelinteressen vor Gesamtinteressen stellen.

Gerade ist der zweite Haushalt unter Ihrer Ägide verabschiedet worden. Sind Sie zufrieden mit den Finanzen der Stadt?

Das kann man nicht absolut beantworten. Ich bin froh, dass es bei der Ausgangssituation gelungen ist, die Sanierung der Schulen, den offenen Ganztag, die Hochwasser-Schadensanierung und die Verkehrsinfrastruktur einzuplanen. Zufrieden bin ich, weil wir vieles anpacken. Und ich bin froh, dass der Haushaltsausgleich ohne Erhöhung der Hebesätze gelungen ist. Wir müssen in Overath knappe Mittel effizient einsetzen. Dabei darf man nicht vergessen, dass ein gewaltiger Batzen in den Jugendbereich geht. Wir versuchen, dass die Bürgerinnen und Bürger möglichst viel Gegenwert bekommen für ihre Abgaben und Steuern. Ich finde, das gelingt uns gut.

Overath, besonders Untereschbach, war vom Hochwasser betroffen und natürlich auch von Corona.

Wo sehen Sie die großen Herausforderungen des Jahres 2022?

Zum einen ist da die strategische Entwicklungsplanung, sie ist auf dem Weg und geht in die zweite Runde der Bürgerbeteiligung. Dann ist da die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes, der Radverkehr insbesondere auf überörtlichen Straßen – da wäre es wünschenswert, wenn das Land tätig würde, beispielsweise auf der L 84 von Hohkeppel und Heiligenhaus in den Rhein-Sieg-Kreis. Was uns sicher auch stark beschäftigen wird, ist das Hochwasser vom Juli. Am 12. Januar wird es dazu eine Ratssitzung geben, in der es sicher auch um Gewässerbau-Maßnahmen gehen wird. Es hat uns den Handlungsbedarf gezeigt, wiewohl man sich die Wucht und Macht eines Gewässers vorher nicht hat vorstellen können. Aber hinterher ist man immer klüger. Wirklich beeindruckt hat mich das tolle Agieren der Feuerwehr und die Art, wie die Bevölkerung zusammengehalten und sich gegenseitig geholfen hat.

Seit Anfang Dezember hat die Stadt ein eigenes Impfzentrum.

Was war das schönste Erlebnis des Jahres 2021?

Es gab viele tolle Momente, beispielsweise, dass wir im Sommer ein Stadtfest gefeiert haben trotz Corona, oder dass wir die Impfstelle an der Hauptstraße 78 aufgemacht haben. Gefreut habe ich mich auch über die Beschlüsse zur Grundschule Overath und zum Schulzentrum Cyriax.

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Und im neuen Jahr, was steht an?

Ich gehe mit Lust ins neue Jahr, es gibt noch vieles zu tun und wir sind noch lange nicht so weit, wie ich es mir vorstelle. Wir haben den Digitalaufbau zu leisten, die Breitbandversorgung am Schulzentrum, müssen die Beteiligung der Bürger am Strategie-Prozess mit einer Veranstaltung verstärken... Und: Ab dem Frühjahr bin ich auch Overather Bürger, wie vor der Wahl versprochen. Wir haben ein Domizil gefunden und ziehen um.