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Bürgermeisterwahl in OverathJamaika-Bündnis will gemeinsamen Kandidaten stellen

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Overath_Jamaika Bündnis

Das Bergische Jamaika: Hermann Küsgen (FDP), Dagmar Keller-Bartel (Grüne) Peter Schwamborn (FDP), Christoph Nicodemus (parteiloser BM-Kanddidat), Hardy Kohkemper (CDU), Monika Reddemann (Grüne), Oliver Hahn (CDU)

Overath – Mit einem Knalleffekt eröffnen CDU, Grüne und FDP in Overath das Kommunalwahl-Jahr 2020: Die Partei- und Fraktionsspitzen der drei Parteien wollen mit einem gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters ins Rennen gehen. Sie haben sich auf Christoph Nicodemus geeinigt, den Kämmerer und Beigeordneten der Nachbarstadt Rösrath.

Überdies haben die drei Parteispitzen beschlossen, einen Kooperationsvertrag vorzubereiten für eine Zusammenarbeit im Rat. „Gemeinsam neue Wege gehen“ ist die gemeinsame Erklärung der drei Parteivorsitzenden überschrieben, und das bekräftigt auch CDU-Chef Hardy Kohkemper: „Das ist schon etwas Besonderes, wir gehen wahrlich neue Wege. Aber wir haben darüber auch seit eineinhalb Jahren in einer Arbeitsgruppe mit Ortsvorständen und dem Landtagsabgeordneten Rainer Deppe beraten. Was wir wollen ist, Kompetenz in den Mittelpunkt zu stellen.“

Ziel ist eine positive Entwicklung der Stadt

Das Ziel, sagte Kohkemper, sei eine langfristig positive Stadtentwicklung. Grünen-Fraktionschefin Dagmar Keller-Bartel betonte, dass es zwischen Grünen, CDU und FDP nicht nur Trennendes, sondern auch viel Verbindendes gebe. Und sie sagte offen: „Wir waren sehr enttäuscht von Bürgermeister Jörg Weigt. Themen wie Transparenz in Prozessen und im Rat haben nicht so stattgefunden, wie wir das wollten.“

Die Grünen hatten bei und nach der vergangenen Kommunalwahl den SPD-Kandidaten Weigt gestützt. Vom parteilosen Nicodemus als Kandidat für das Bürgermeisteramt ist auch Keller-Bartel überzeugt: „Mit Herrn Nicodemus können wir viel für Overath erreichen. Wir brauchen einen Bürgermeister, der Ideen auch in Konzepte umsetzen kann.“

Lob für integrierende Charaktereigenschaften

Gelobt wird Nicodemus – der von 2000 bis 2002 bereits im Overather Rathaus als stellvertretender Kämmereileiter arbeitete – für seine integrierenden Charaktereigenschaften. Kohkemper: „Diese Eigenschaften sind für das gesellschaftliche Leben der Stadt Overath wie auch die Arbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung von unschätzbarem Wert.“

Hermann Küsgen bestätigte für die FDP, dass man den neuen Weg mitgehen wolle. „Wir wollen keine Bürgermeisterschelte austeilen, aber wir möchten mit Herrn Nicodemus neue Wege beschreiten und wir möchten die neue Zusammenarbeit, wollen Ökonomie und Ökologie zusammenbringen.“

Selbstbewusstes Auftreten des Kandidaten

Der Kandidat selbst gab sich selbstbewusst: „In Rösrath bin ich seit 2013 zuständig für den Finanz- und Immobilienbereich, also auch den Hochbau. Und ich glaube, dass ich das im Moment sehr ordentlich mache, um es vorsichtig auszudrücken.“ Menschlich, darin waren sich die Vertreter der drei Parteien einig, sei der derzeitige Bürgermeister Jörg Weigt sympathisch, es klang allerdings mehrmals an, dass die möglichen „Jamaika“-Koalitionäre mit Weigts Arbeit nicht sehr glücklich waren.

Mit Nicodemus sollen viele drängende Themen angepackt werden, die der parteilose 52-Jährige auch schon aufzählte: „Es gilt, mit dem Siedlungsdruck umzugehen, der aus Köln herüberschwappt, das bedeutet die Schaffung von innovativen Arbeitsplätzen, von Infrastruktur wie beispielsweise mit einer anderen Taktung der RB 25, das umfasst die Kita- und Schulbetreuung – wir müssen überlegen, wie Overath in 15 bis 20 Jahren aussieht.“

Auch Grundsteuer soll angepasst werden

Das gemeinsam mit dem Rat zu gestalten, immer wieder das Gesamtpaket zu betrachten und anzupassen, darauf freue er sich, sagte Nicodemus. Er kündigte auch an, im Falle seiner Wahl von Rösrath-Hoffnungsthal nach Overath umziehen zu wollen: „Es kann nicht sein, dass Overather mit 850 Punkten Grundsteuer leben müssen und der Bürgermeister dauerhaft woanders lebt.“

In Nicodemus, so sehen es CDU, Grüne und FDP, sei ein Kandidat für das Bürgermeisteramt gefunden, der „verbinden und binden“ könne, auch wenn es noch vieler Beratungen bedürfe, um die Gemeinsamkeiten zwischen den Kooperationspartnern zu stärken und bei Unterschieden eine Lösung zu finden.

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In den Mitgliederversammlungen der drei Parteien – die nach den Karnevalstagen Ende Februar/Anfang März stattfinden werden – muss die Einigung auf Christoph Nicodemus noch bestätigt werden, danach sind dann Kooperationsgespräche der drei Parteien geplant, um inhaltliche Übereinstimmung zu erzielen.