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Kaum Fleisch und miese Qualität„Würmer im Fisch“ – Britischer Schwimmstar klagt über schlechtes Olympia-Essen

Lesezeit 2 Minuten
Der britische Schwimmer Adam Peaty bei den Olymischen Spielen in Paris

Der britische Schwimmer Adam Peaty bei den Olymischen Spielen in Paris

Adam Peaty will mehr Fleisch essen. Außerdem behauptet er, die Essensqualität für die Olympioniken sei miserabel.

Die Bedingungen im Olympischen Dorf in Paris sind bereits vor Beginn der Wettkämpfe ein häufiges Thema bei manchen Nationen gewesen. Die Veranstalter haben sich auf die Fahnen geschrieben, möglichst klimaschonende Spiele auszurichten. Dazu gehörte auch, in den Zimmern der Athleten nachhaltige Materialien zu verwenden – und keine Klimaanlagen einzubauen.

Da dies bekannt war, installierten Nationen wie die USA, Australien, Großbritannien, Italien, Japan, China und auch Deutschland bereits vorab auf eigene Rechnungen Kühlgeräte für ihre Athletinnen und Athleten. Schließlich sollten auch im Pariser Hochsommer optimale Bedingungen geschaffen werden.

Auch um das Essen entstanden Diskussion. Es sollten in Paris möglichst pflanzliche Nahrungsmittel verarbeitet werden. Das führte bei einigen Sportlerinnen und Sportlern aber zu Befürchtungen, dass sie nicht genug proteinreiche Nahrung bekommen. Die Veranstalter besserten direkt zu Beginn nach und stellten größere Mengen Eier und eine Tonne Fleisch zusätzlich bereit, um den Proteinbedarf der Hochleistungssportlerinnen und -Sportler zu decken. Das hatte Olympia-Geschäftsführer Etienne Thobois Ende Juli mitgeteilt.

Olympia: Briten engagieren eigenen Koch

Dennoch waren einige Nationen immer noch unzufrieden mit dem Essen. Besonders die Briten äußern anhaltend Unmut – dabei hatte das Team direkt zu Beginn der Spiele einen eigenen Koch nach Paris geschickt. Andy Anson, Verantwortlicher für die britische Olympiadelegation, hatte geklagt, Menge und Qualität des Essens seien mangelhaft. Den Sportlern sei teilweise „rohes Fleisch“ serviert worden, hieß es.

Noch immer scheint sich die Situation aber aus Sicht einiger Athleten nicht verbessert zu haben. So beschwert sich der britische Schwimmstar Adam Peaty laut „Independent“ über schlechtes Essen.

Peaty, der über 100 Meter Brust die Silbermedaille gewann, echauffiert sich, dass den Athletinnen und Athleten die Nachhaltigkeitsidee quasi aufgezwungen werde. „Ich möchte Fleisch essen, ich brauche Fleisch, um Leistung zu bringen, und ich esse zu Hause auch, also warum sollte ich das ändern?“ so Peaty.

Britischer Schwimmer Adam Peaty will mehr Fleisch

Peaty behauptet zudem, die Qualität sei schlecht. Andere Athletinnen oder Athleten hätten sogar Würmer im Fisch gefunden. Das sei nicht akzeptabel, denn schließlich müsse man die Besten der Besten auch mit dem besten Essen ernähren. Der dreimalige Olympiasieger Peaty, der auch an den Spielen in Tokio und Rio de Janeiro teilnahm, hält die Essenssituation in Paris für deutlich schlechter als bei früheren Olympiaden.

Im Olympischen Dorf werden täglich rund 45.000 Mahlzeiten für Sportlerinnen und Sportler und Teampersonal zubereitet. Das Hauptrestaurant verfügt über 3.300 Sitzplätze. Für das Essen verantwortlich ist mit Philipp Würz ein Deutscher. Mit seinen Kollegen wird er bis zum Ende der Spiele rund 13 Millionen Mahlzeiten zubereiten.