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Feuerwehr kommt nicht durchDeutsches Ehepaar stirbt bei Unfall in Österreich – Probleme mit Rettungsgasse

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Bildung einer Rettungsgasse fuer Einsatzfahrzeuge, Oesterreich Forming an emergency corridor for emergency vehicles, Austria BLWS664834 *** Forming an emergency corridor for emergency vehicles, Austria BLWS664834 Copyright: xblickwinkel/McPHOTO/E.xWodickax

Autos in Österreich bilden eine Rettungsgasse. Dies hat nach einem Unfall auf der A8 im Innkreis nicht geklappt (Symbolbild).

In Österreich sind zwei Deutsche auf der A8 ums Leben gekommen. Die Feuerwehr kam wegen ignoranter Autofahrer kaum zum Unfallort.

Ein Ehepaar aus Deutschland ist bei einem Unfall auf der Autobahn 8 in Österreich ums Leben gekommen. Nun wird spekuliert, ob die Frau noch leben könnte, wenn die Rettungskräfte schneller zu den Verunglückten gelangt wären. Der 77 Jahre alte Fahrer starb an der Unfallstelle, seine Frau später im Krankenhaus, wie die Polizei am Sonntag (6. August) berichtete.

Der Unfall war zunächst unbemerkt geblieben, danach gab es Probleme bei der Bildung einer Rettungsgasse.

Autofahrerin entdeckt verunglückten Wagen auf A8 in Österreich

Den Unfall auf der A8 im Innkreis hatte eine Autofahrerin entdeckt, die zufällig in der Nähe selbst einen kleinen Unfall hatte und auf den Seitenstreifen gefahren war. Die beiden Unfallopfer waren bei Ort auf einen gesperrten Parkplatz gefahren und dort gegen einen Baum geprallt, wie die Polizei berichtete. Die Stelle war von der Straße aus nicht einzusehen. Wie lange das verunglückte türkischstämmige Paar unentdeckt blieb, konnte die Polizei nicht sagen.

Die andere Fahrerin, die am Samstagnachmittag von einem Wagen mit Anhänger touchiert worden war, stand ganz in der Nähe auf dem Seitenstreifen und telefonierte mit der Polizei, als sie im Rückspiegel die verletzte Frau auf einer Wiese sah.

A8 in Österreich: Autofahrer bilden keine Rettungsgasse

Die angerückten Rettungskräfte fanden das Unfallauto, stellten den Tod des Fahrers fest und brachten die Frau ins Krankenhaus. Sie starb dort nach Polizeiangaben in der Nacht.

Wie die Freiwillige Feuerwehr Ort mitteilte, gab es bei der Fahrt zum Unfallort massive Probleme mit der Rettungsgasse. „Die Anfahrt zur Unfallstelle verzögerte sich aufgrund nicht eingehaltener Rettungsgasse um mehrere Minuten und musste durch den Einsatzleiter durch direkte Ansprache der Fahrzeuglenker und zu Fuß geschaffen werden“, heißt es auf der Website.

Im Video, das auch bei Facebook geteilt wurde, sind die Szenen aus Sicht der Einsatzkräfte im Führerhaus zu sehen. Das Martinshorn gellt, aber ein Kollege muss dem Fahrzeug vorangehen und die Pkw-Fahrer direkt ansprechen, bevor diese Platz machen. Ob Renitenz oder Unvermögen, bleibt in der Szene offen.

Als die Einsatzkräfte am Unfallort ankommen, können sie nur den Tod des Mannes feststellen. Ob die Frau, die ins Krankenhaus gebracht wurde und dort starb, bei weniger Verzögerungen überlebt hätte, ins ungewiss. (cme/dpa)