AboAbonnieren

Straßensperrung gefordertDie Grünen wollen Elterntaxis in Odenthal ausbremsen

Lesezeit 3 Minuten
Viele Autos drängen sich vor Unterrichtsbeginn in der engen Straße "An der Buchmühle" in Odenthal.

Wenn der Unterricht auf dem Schulcampus in Odenthal beginnt, dann kann es in der Straße „An der Buchmühle“ schon einmal eng werden. Die Grünen fordern daher eine Sperrung für Elterntaxis.

Morgens soll die Durchfahrt „An der Buchmühle“ verboten sein, um die Sicherheit zu erhöhen. Die Verwaltung hält den Aufwand für zu groß.

Den sogenannten Elterntaxis soll der Weg versperrt werden. Diese Forderung hat die Fraktion der Grünen in Odenthal gestellt. Sie wollen, dass die Straße „An der Buchmühle“, die als beliebte Anfahrtsroute zum Schulcampus an der Dhünn gilt, morgens zwischen 7.30 und 8.15 Uhr ab der Hausnummer 8 (beziehungsweise 11) für den Autoverkehr gesperrt wird. Ein Rundverkehr über Buchmühle/ Ferdinand-Schäfer Straße und An der Dhünn sei auf diese Weise immer noch möglich.

Vom Durchfahrtsverbot erhoffen sich die Grünen mehr Sicherheit für Kinder auf dem Schulweg. Sie reagieren damit auf einen neuen Erlass des Landesumwelt- und Verkehrsministers Oliver Krischer (Grüne). Er räumt Kommunen die Möglichkeit ein, Straßen in Schulnähe zeitweise für Fahrzeuge zu sperren, um gefährliche Situationen durch Elterntaxis oder starken Durchgangsverkehr zu verhindern.

Besonders zu Unterrichtsbeginn gibt es Klagen über den Verkehr

In Odenthal ballt sich das schulische Leben in der Dhünnschlaufe im Ortszentrum. Dort befindet sich das Schulzentrum mit Gymnasium, Ganztagsrealschule und Grundschule samt Offener Ganztagsschule, zudem normalerweise auch die Kita Odenthaler Kobolde, die allerdings wegen ihres von der Flut geschädigten Gebäudes derzeit ausgelagert ist.

Besonders morgens gegen 8 Uhr, wenn der Unterricht beginnt, hatte es in der Vergangenheit Klagen über zu viel Verkehr und auch Lärm in der Straße gegeben. Statt das Schulzentrum über den Parkplatz am Busbahnhof anzufahren, nutzten einige Eltern die enge Straße Buchmühle als bequemen Hintereingang, war immer wieder kritisiert worden.

Kinder sollen nicht bis fast ins Klassenzimmer gefahren werden

Morgendliche Kontrollen am Wendekreis hätten keine signifikante Besserung bewirkt, so Norbert Dörper, Fraktionssprecher der Grünen. „Elterntaxis befahren die enge Buchmühle und gefährden jeden Morgen Kinder, die zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad unterwegs sind“, begründete er den Antrag auf befristete Straßensperrung.

Auch sei immer wieder zu beobachten, dass Autofahrer Kinder im absoluten Halteverbot aussteigen ließen. Die Schulleitungen hatten schon in der Vergangenheit aus pädagogischen und aus Gründen der Verkehrssicherheit betont, dass es nicht erwünscht sei, die Kinder bis fast in das Klassenzimmer zu fahren.

Odenthaler Verwaltung hält Sperrung für „unverhältnismäßig“

Die Odenthaler Verwaltung hält den Vorschlag der temporären Straßensperrung für „unverhältnismäßig“. Um die Forderung der Grünen sinnvoll umzusetzen, so die Verwaltung in ihren Ausführungen für den nächsten Verkehrsausschuss, müsste nicht nur die Straße An der Buchmühle temporär gesperrt werden, sondern auch Sankt-Antonius-Straße, St.-Sebastianus-Straße und An der Dhünn.

„Gleichzeitig ist sicherzustellen, dass der Anliegerverkehr, Pflegepersonal der Demenz-WG, Ärzte, Lieferverkehr zu den Schulen, die Müllabfuhr und sonstige Berechtigte die Absperrungen passieren können“, so das Ordnungsamt. Zur Kontrolle seien vier Mitarbeitende nötig, was Kosten in Höhe von rund 2.200 Euro im Monat verursachen würde - Geld, das im aktuellen Haushalt nicht zur Verfügung stehe.

Der kommunale Ordnungsdienst, der zurzeit den Schulweg absichere, habe bei unregelmäßigen Zählungen nur noch 13 bis 24 Elterntaxis am Tag gezählt. Bei 1.400 Schülerinnen und Schülern auf dem Campus „erscheint die Zahl der Elterntaxis auf Irrwegen gering“, meint die Verwaltung. Zuständig für die Anordnung einer Straßensperrung sei zudem ohnehin die Straßenverkehrsbehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises.