Der Nutri-Score zeigt an, wie gesund oder ungesunde Lebensmittel sind. Durch eine Änderung werden viele Produkte überraschend neu bewertet.
Bereits ab 2023Ministerium kündigt große Änderung bei Nutri-Score an
Der Nutri-Score zur Bewertung von Lebensmitteln und Getränken wird überraschend geändert. Die Skala bewertet, wie gesund oder ungesund Lebensmittel sind und teilt diese in die Stufen A (für gesund) bis E (ungesund) ein. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat nun eine große Änderung angekündigt, durch die Hunderte Produkte neu bewertet werden. Die A-Kategorie wird dadurch noch schwerer zu erreichen.
Betroffen von der großen Änderung sind vor allem Milchprodukte. So sollen Milch, sowie „milchähnliche Pflanzengetränke“ wie Hafer-, Soja- oder Mandelmilch künftig nicht mehr als „allgemeine Lebensmittel“, sondern als Getränke eingestuft werden. Auch Getränke, die keinen Zucker, aber dafür Süßungsmittel enthalten, müssen sich auf eine neue Bewertung gefasst machen.
Nutri-Score: Große Änderung angekündigt - Hunderte Produkte betroffen
„Wir treiben die Weiterentwicklung des Nutri-Score voran und setzen damit den Auftrag des Koalitionsvertrags um. Die Änderung führt zu einer größeren Übereinstimmung mit unseren Ernährungsempfehlungen und unterstützt die Verbraucherinnen und Verbraucher noch besser bei einer gesünderen Lebensmittelwahl“, erklärt Ophelia Nick (Grüne), Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium.
Die Änderung betrifft nur Milch und Milchalternativen, sondern auch zahlreiche weitere Getränke. So sollen Getränke mit geringerem Zuckergehalt künftig eine bessere Bewertung erhalten, um sie von Getränken mit einem hohen Zuckeranteil zu unterscheiden. Getränke, die keinen Zucker, aber dafür Süßungsmittel enthalten, werden eine Kategorie schlechter als bisher eingestuft. Sie enthalten dafür mehr Negativpunkte, als in der vorherigen Variante des Nutri-Score.
Nutri-Score: Ministerum vergibt A-Kategorie nur an ein einziges Getränk – schlechte Bewertung für Smoothies
Schlecht kommen weiterhin Fruchtsäfte und Smoothies weg. Wegen ihres hohen Zuckergehalts werden sie in den Kategorien C bis E eingestuft. Die Kategorie A bleibt dagegen weiterhin schwer zu erreichen. Sie bleibt laut Bundesministerium weiterhin nur stillem Wasser oder Mineralwasser vorbehalten.
Die Änderung soll planmäßig am 31. Dezember 2023 in Kraft treten, allerdings haben Unternehmen bis Ende 2025 Zeit, auf das neue Bewertungssystem umzustellen. Damit soll verhindert werden, dass bereits produzierte Ware oder Verpackungen weggeschmissen werden müssen. Die Kennzeichnung des Nutri-Score auf Produkten bleibt weiter freiwillig.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft war in den vergangenen Wochen von Lebensmittel- und Werbeverbänden kritisiert worden, nachdem Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) einen Gesetzesentwurf zum Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel vorgestellt hatte. Özdemir will damit verhindern, dass Kinder durch Werbung zu ungesunder Ernährung verleitet werden. (shh)