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Großer Kritiker von Kardinal WoelkiBonner Stadtdechant Wolfgang Picken ist tot

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Stadtdechant Wolfgang Picken steht im Kreuzgang des Bonner Münster.

Stadtdechant Wolfgang Picken steht im Kreuzgang des Bonner Münster.

Picken galt als einer der profiliertesten Köpfe der katholischen Kirche in NRW. Nun ist er mit Mitte 50 einer schweren Krankheit erlegen.

Der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Bonner Theologe und Politikwissenschaftler Wolfgang Picken ist tot. Er sei am Samstag einer Krebserkrankung erlegen, teilte das katholische Stadtdekanat mit. Picken, Jahrgang 1967, war zuletzt Stadtdechant von Bonn. Er galt als einer der profiliertesten katholischen Geistlichen in Nordrhein-Westfalen und scharfer Kritiker des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki.

Wolfgang Picken: Oberster Katholik in Bonn engagierte sich in Flüchtlingshilfe und gegen Rassismus

Als oberster Katholik von Bonn engagierte er sich in der Flüchtlingshilfe, gegen Rassismus, für Inklusion und Kinderbetreuung. Besondere Kompetenz baute er als Sterbebegleiter auf. Für sein Engagement wurde Picken 2019 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Mit immer neuen Aktionen versuchte er, Interesse an der Arbeit der katholischen Kirche zu wecken. So trat er auch als Podcast- und Buchautor hervor. Besonders aktiv war er im kulturellen Bereich: 2021 holte er zum Beispiel eines der bekanntesten Werke von Gerhard Richter, das Kerzenbild, ins Bonner Münster.

Überregionale Bekanntheit hatte Picken schon als Pfarrer in Bonn-Bad Godesberg durch sein öffentliches Engagement im Kriminalfall „Niklas“ erlangt. Der 17-Jährige war im Mai 2016 zu Boden gestoßen worden und an den Folgen der Kopfverletzung gestorben. Picken betreute die Familie seelsorgerisch und begleitete auch den Gerichtsprozess. Kirchenpolitisch vertrat Picken eher konservative Positionen - so beendete er vor knapp einem Jahr aus Protest seine Mitarbeit am Reformprozess Synodaler Weg. (dpa)