Klimafreundliche Haustechnik ist in Nordrhein-Westfalen nicht so verbreitet wie sonst in Deutschland.
Photovoltaik und WärmepumpenNRW bei Energiewende laut Studie unter Bundesschnitt
Energiewende-Technologien wie Solaranlagen oder Wärmepumpen sind in nordrhein-westfälischen Haushalten nicht so sehr verbreitet wie im Bundesdurchschnitt. Zu diesem Ergebnis kommt das neue „Energiewendebarometer“ der staatlichen KfW-Bank.
Demnach nutzten in den vergangenen beiden Jahren im Schnitt 30 Prozent aller Haushalte in Deutschland klimafreundliche Technologien. In Nordrhein-Westfalen lag dieser Anteil bei 24 Prozent.
Zu den Energiewendetechnologien zählt die KfW Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, Solarthermie-Anlagen, Batteriespeicher, Kraft-Wärme-Kopplungen, Holzpelletheizungen und Elektroautos. All diese Geräte sollen die Treibhausgasemissionen senken. Laut Umweltbundesamt hat der Gebäudesektor im vergangenen Jahr mit 102 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß den Zielwert leicht überschritten.
KfW-Studie befragt 877 Haushalte in NRW
Im bevölkerungsreichsten Bundesland gaben gleichzeitig rund 59 Prozent der Haushalte ohne solch eine Technik an, dass sie sich eine künftige Nutzung vorstellen können. Der Bundesschnitt liegt hier bei 55 Prozent. Grundlage der Studie ist eine Umfrage in mehr als 6000 Haushalten bundesweit, davon 877 in Nordrhein-Westfalen.
Am weitesten verbreitet ist demnach die Photovoltaikanlage. Deutschlandweit war laut der Befragung bei rund 13 Prozent der Haushalte in den vergangenen beiden Jahren eine solche Anlage auf dem Dach ihres Wohngebäudes installiert. In Nordrhein-Westfalen lag der Anteil bei 10 Prozent.
Mehrheit der NRW-Haushalte offen für Wärmepumpe
Auch bei Wärmepumpen ist der NRW-Wert etwas niedriger als der Bundesschnitt. Wurde diese Technik in den letzten beiden Jahren bundesweit von rund 6 Prozent der Haushalte genutzt, waren es in NRW 5 Prozent. 51 Prozent aller Haushalte in NRW ohne Wärmepumpe seien allerdings offen für eine Nutzung, ergab die Befragung. Deutschlandweit waren es 37 Prozent.
Größter Hemmschuh für die Anschaffung der genannten Technologien sind der Untersuchung zufolge die Kosten. So gaben 40 Prozent der für Energiewendetechnologien aufgeschlossenen Haushalte in NRW an, sich diese nicht leisten zu können (bundesweit: 41 Prozent). Zweifel an der Wirtschaftlichkeit äußerten 37 Prozent in NRW und 38 Prozent in ganz Deutschland.
Die staatliche Bank warb trotzdem für die Technologien: Ein wirtschaftlicher Betrieb sei vielerorts möglich. „Wärmepumpen beispielsweise sind trotz hoher Anfangsinvestitionen in vielen Ein- und Mehrfamilienhäusern rentabel – wenn sie optimal dimensioniert und installiert werden.“ (dpa)