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Kindgerechte PCR-TestungNRW führt Lolli-Tests ein – was man jetzt wissen muss

Lesezeit 2 Minuten
Lollitest

Eine Lolli-Test-Packung

Düsseldorf – Als erstes Bundesland führt NRW an Grund- und Förderschulen flächendeckend Lolli-Tests ein, vorläufig bis zu den Sommerferien. Die wichtigsten Infos dazu:

Was ist ein sogenannter Lolli-Test?

Jedes Kind in einer Lerngruppe lutscht 30 Sekunden lang an einem Tupfer. Danach werden diese Stäbchen zusammen in Gefäß gesteckt und als anonyme Sammelprobe („Pool“) am selben Tag in einem von zwölf Laboren nach der PCR-Methode ausgewertet.

Welche Vorteile haben diese Tests?

Sie sind erstens kindgerechter und zweitens als PCR-Tests zuverlässiger als die üblicherweise angewendeten Antigen-Schnelltests. Besonders Grundschulkinder und viele Förderschüler empfinden die Schnelltests, bei denen Stäbchen tief in Nase oder Rachen eingeführt werden, als unangenehm.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) fasst es so zusammen: „Ein zusätzliches Plus an Sicherheit und eine höhere Akzeptanz unter den Schülern “ Das Verfahren war erfolgreich in 22 Kölner Schulen getestet worden. Nur sechs bis acht Minuten soll so ein Test dauern.

Wie viele Schulen machen mit?

Laut Schul-Staatssekretär Mathias Richter (FDP) alle 3766 Grund- und Förderschulen mit rund 735.000 Schülern. Das Land NRW rechnet mit Kosten in Höhe von 64,8 Millionen Euro bis zu den Sommerferien. Je nach Corona-Lage könnten die Tests nach den Ferien fortgesetzt werden, heißt es.

Wann steht das Ergebnis fest?

Es muss spätestens zum nächsten Morgen, 6 Uhr, feststehen, dürfte aber im Normalfall viel früher übermittelt werden, also im Laufe des Nachmittags, so die Landesregierung. Per Internet-Portal, SMS, Telefon oder Mail erfahren die Schulen die Ergebnisse.

Und was geschieht dann?

Wenn ein Pool-Test positiv ausfällt, dann müssen alle Kinder aus der Lerngruppe erneut getestet werden und zu Hause bleiben, weil sie dann als „Verdachtsfälle“ gelten. Wegen des Wechselunterrichts sind sie am Tag nach dem Präsenzunterricht sowieso daheim. Die Kinder machen einen weiteren „Lolli-Test“ mit Abstrichtupfern, die sie von der Schule bekommen haben. Diese Einzel-Proben werden zur Schule und von dort zur Auswertung ins Labor gebracht. Die Daten, die sich aus diesem „größten bekannten PCR-Testverfahren im Bereich Schule“ ergeben, werden analysiert und geben, so die Hoffnung, Aufschluss über das Infektionsgeschehen an Grund- und Förderschulen.

Wie reagieren Lehrer auf die Tests?

„Ohne Zweifel sind die Lolli-Tests kind- und altersgerechter als die bisherigen Schnelltests – das ist ein Fortschritt“, sagte Stefan Behlau, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). Optimierungsbedarf gebe es bei den Ergebnisrückmeldungen, um vor allem Schulleitungen zu entlasten. Lehrkräfte müssen Zeit für die eigentliche Arbeit mit den Schülern haben.