Schlägerei wegen KnöllchenNRW-Innenminister Jäger unterstellt Tätern Tötungsabsicht
Düren – Aus Ärger über ein Knöllchen fürs Falschparken hat sich eine Gruppe Männer in Düren eine brutale Auseinandersetzung mit der Polizei geliefert. Zehn Beamte wurden so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.
Die Angreifer hätten am Samstag immer mehr Verstärkung bekommen und schließlich auch massives Werkzeug als Waffe eingesetzt, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Sonntag in der WDR-Sendung „Aktuelle Stunde“. Drei der Angreifer wurden festgenommen. Jäger sprach von einem „widerlichen Gewaltexzess“ und kündigte an, man werde die Täter die ganze Härte des Rechtsstaats spüren lassen.
Ein Mitarbeiter des Dürener Ordnungsamtes hatte am Samstag gerade ein Knöllchen verteilt, teilten die Ermittler mit. Der 46-jährige Fahrzeughalter habe das gemerkt und den städtischen Bediensteten so sehr bedroht, dass der die Polizei zur Hilfe rief.
Als die Einsatzkräfte anrückten, seien der 46-Jährige und mehrere Unterstützer „mit roher Gewalt und Aggression“ auf die Beamten losgegangen, berichtete die Polizei. Auf zehn Polizisten wurde so sehr eingeprügelt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. Ein schwer verletzter Beamter blieb stationär im Krankenhaus. Viele Täter seien 1,90 Meter groß und über 100 Kilo schwer gewesen, sagte Innenminister Jäger. „Wer mit einem Radmutterschlüssel auf einen Kopf einschlägt, da unterstelle ich sogar Tötungsabsicht“, sagte er.
Weitere Fahndungsmaßnahmen
Erst als die Beamten weitere Verstärkung erhielten, konnten sie den 46-Jährigen und seinen 27 Jahre alten Sohn festnehmen. Ein Spezialeinsatzkommando fasste am späten Abend in einer Wohnung in Düren einen weiteren Tatverdächtigen. Weitere Fahndungsmaßnahmen liefen. Die Polizei teilte nicht mit, wie viele Männer insgesamt über die Polizisten hergefallen waren.
„Was mit Respektlosigkeit gegenüber Mitarbeitern des Ordnungsdienstes anfing, endete in einem brutalen Angriff auf die zu Hilfe gerufenen Polizisten“, sagte Jäger. Das sei absolut inakzeptabel. Seine Gedanken seien vor allem bei dem schwer verletzten Beamten. (dpa)
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