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„Bis in die Mitte unserer Gesellschaft“Antisemitische Straftaten in Nordrhein-Westfalen erreichen neuen Höchststand

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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, steht vor einer EU- und einer Deutschlandflagge an einem Rednerpult.

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, spricht in der Düsseldorfer Staatskanzlei bei der Vorstellung des Antisemitismus-Berichts für NRW.

Die Zahlen antisemitischer Straftaten in NRW stiegen in 2023 besonders nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober an.

In Nordrhein-Westfalen ist bei der Zahl antisemitischer Straftaten ein neuer Höchststand verzeichnet worden. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 547 solcher Straftaten dokumentiert, wie die Antisemitismusbeauftrage Sabine Leutheusser-Schnarrenberger am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Die Zahl der Delikte sei vor allem nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober angestiegen.

Demnach wurden 323 der 547 antisemitischen Straftaten im letzten Jahresviertel verzeichnet. Diese wurden vor allem den Phänomenbereichen religiöse Ideologie und ausländische Ideologie zugeordnet. Weiterhin auf hohem Niveau sei die Zahl antisemitischer Straftaten mit rechtsgerichtetem Hintergrund, hieß es. Diese machten rund 50,2 Prozent aus.

NRW: Antisemitische Straftaten steigen in 2023 auf neuen Höchstwert

Dabei versammelten sich hinter dem Antisemitismus „nicht nur die extremen Ränder“, sondern antisemitische Vorurteile seien „anschlussfähig bis in die Mitte unserer Gesellschaft“, erklärte Leutheusser-Schnarrenberger. „Nie war es so notwendig, dem Judenhass in allen Teilen unserer Gesellschaft energisch und mit Stärke entgegen zu treten“, fügte sie hinzu.

Leutheusser-Schnarrenberger drang unter anderem auf die Stärkung antisemitismuskritischer Bildungsarbeit. Diese sei noch immer „das effektivste Mittel gegen Hass und Hetze gegen Jüdinnen und Juden“. Eine „besondere Herausforderung“ sei zudem der Antisemitismus in sozialen Medien. „Hier haben wir alle eine große Aufgabe vor uns, die wir in den letzten Jahren nicht ausreichend in den Fokus genommen haben“, mahnte Leutheusser-Schnarrenberger. (afp)