24 Doppelhaushälften, 24 Einfamilienhäuser und Wohnungen entstehen in einem neuen Wohnviertel in Niederkassel-Rheidt. Das Areal wurde bis vor kurzem noch landwirtschaftlich genutzt.
„Im Obstgarten“In Niederkassel entsteht Wohnviertel mit Einfamilienhäusern und Wohnungen
Von Peter Freitag
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Den Startschuss für die Erschließung des Wohngebiets „Im Obstgarten“ im Stadtteil Rheidt gaben Vertreter von Politik, Stadtverwaltung und Niederkasseler Stadtentwicklungsgesellschaft.
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Obst kann man im neuen Wohngebiet„Im Obstgarten“ auf absehbare Zeit nicht anbauen oder ernten. Auf dem bis vor kurzem landwirtschaftlich genutzten Areal zwischen Bahnhofstraße, Litauer Straße und Löwenstraße im Nordosten des Stadtteils Rheidt wurde jetzt der Startschuss zur Erschließung eines neuen Wohnviertels gegeben.
Bis zum Sommer kommenden Jahres sollen in einem der letzten großen Niederkasseler Baugebiete Kanäle und Versorgungsleitungen verlegt sowie Baustraßen angelegt werden. Voraussichtlich im Juli des kommenden Jahres will die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) dann die einzelnen Grundstücke an die Bauwilligen übergeben, die zuvor ein Bewerbungsverfahren der SEG durchlaufen hatten.
Niederkassel: 24 Doppelhaushälften und Einfamilienhäuser entstehen„Im Obstgarten“
24 Doppelhaushälften und 24 Einfamilienhäuser sollen „Im Obstgarten“ entstehen, außerdem Geschosswohnungen – zum Teil seniorengerecht – sowie eine Kindertagesstätte.
Die Nachfrage nach den Baugrundstücken war nach Angaben von SEG-Geschäftsführer Sebastian Fischer groß. Rund 500 Interessenten haben sich Fischer zufolge bei der SEG beworben, die für die Grundstücksvergabe ein besonderes Verfahren entwickelt hatte. Etwa zehn Prozent von ihnen sind angesichts steigender Zinsen und der aktuellen Inflationsrate wieder abgesprungen.
Baugebiet in Niederkassel: Diese Gruppen bekommen bei der Vermarktung den Vorzug
Vorrangig zum Zuge kommen, so der Wunsch von Stadtverwaltung und Politik, sollten Familien sowie Bewerber mit einer besonderen Verbundenheit zur Stadt Niederkassel. Bewerber mit aktuellem oder ehemaligen Wohnsitz in Niederkassel wurden ebenso besonders berücksichtigt wie Familien, die sich bereits auf der Warteliste der SEG befanden, Familien, die bislang noch kein Eigenheim besitzen, und Bewerber, die in Niederkassel arbeiten.
Auch die aktive Mitgliedschaft sowie eine herausragende oder arbeitsintensive Funktion in einem Niederkasseler Verein erhöhten die Chance auf eine besonders hohe Punktzahl.
Soziale Aspekte verfolgt die Stadt nach Angaben von Bürgermeister Stephan Vehreschild bei der Gestaltung der Grundstückspreise. Gemäß dem aktuellen Bodenrichtwert hätte die SEG von Bauwilligen einen Quadratmeterpreis von 560 Euro aufrufen können, zahlen müssen sie aber „nur“ 420 Euro.
Im Wohngebiet entstehen zwei große Versickerungsbecken
„Für uns ist das auch ein Versuch, die Grundstückspreise in Niederkassel insgesamt zumindest ein bisschen zu deckeln“, sagte der Bürgermeister beim symbolischen ersten Spatenstich im neuen Wohngebiet.
Leicht kostensteigernd wirken sich Anstrengungen der Planer aus, die neue Siedlung zum Teil der „Schwammstadt“ Niederkassel zu machen. Kein Tropfen des Niederschlagswassers, das im neuen Viertel anfällt, soll über die Kanalisation abgeleitet werden, sondern im Viertel selbst versickern.
Dazu gibt es im Wohngebiet zwei große Versickerungsbecken, in die Regenwasser über gesonderte Leitungen geleitet wird. Die Planer sehen das Areal dadurch gegen 100-jährige Starkregenereignisse gewappnet.