Neue „Bergdoktor”-Staffel im ZDF
München – Es ist wieder „Bergdoktor”-Zeit: Im 15. Jahr hat das Team des ZDF-Dauerbrenners am Wilden Kaiser gedreht - das Ergebnis ist nun zu sehen.
Am Donnerstag (13. Januar) um 20.15 Uhr läuft das traditionelle Winterspecial. Eine Woche später beginnt die neue Staffel. Klar ist: Im Leben der Familie Gruber geht es wieder drunter und drüber. Auch weil eine neue Frau auftaucht, die reichlich Zicken-Potenzial birgt. Für Einsteiger in die Welt des „Bergdoktor” gibt es hier einen Rückblick und für Kenner einen Mini-Ausblick.
Wie alles begann: Nach Jahren in New York kehrt Dr. Martin Gruber (Hans Sigl) in seine Heimat Österreich zurück. Auf dem elterlichen Hof leben seine Mutter Lisbeth (Monika Baumgartner), Bruder Hans (Heiko Rupprecht) und dessen Tochter Lilli (Ronja Forcher). Lilli ist biologisch gesehen jedoch Martins Tochter - denn der hatte einst eine Affäre mit Hans' inzwischen gestorbener Frau. Das Wiedersehen der Brüder ist also nicht einfach. Doch die Familie rauft sich zusammen. Martin übernimmt eine Praxis und bleibt. Lilli hat nun zwei Väter.
Der Bergdoktor-Alltag: Martin Gruber ist für die Patienten wirklich immer da - in der Regel hat er auch nur einen einzigen. Für diesen ist ihm keine Autofahrt zu weit, keine Berghütte zu entlegen und kein Urlaub heilig. Immer landen die Patienten in der nahen Klinik, in der der Bergdoktor fast mehr Zeit verbringt als in seiner Praxis. Bei Bedarf steht er im OP-Saal. Und immer liefert er sich Blödeleien mit seinem Freund, dem Chirurgen Dr. Alexander Kahnweiler (Mark Keller).
Die Patienten: Mit einer simplen Erkältung hat es der Bergdoktor in seiner Praxis selten zu tun. Bei ihm schlagen die komplizierten Fälle auf. Gemeinsam mit Kahnweiler gelingt ihm die Diagnose übelster Krankheiten: Chorea Huntington, Hodgkin-Lymphom, selbst einen Fall von Pest gab es schon und auch mit einem tödlichen Virus bekam es der Arzt zu tun. Eine seiner Patientinnen hatte eine lebensbedrohliche Allergie gegen die DNA ihres Ehemannes entwickelt - das Paar musste sich trennen. Derlei menschliche Schicksale gehen dem Arzt nahe.
Sympathieträger und Nervensägen: Dramaturgisch wichtig ist, dass es in der heilen „Bergdoktor”-Welt ab und an Stress gibt. Die Grubers zählen zu den positiven Figuren. Mama Lisbeth hält die Familie zusammen, sorgt für die Frühstückseier („Spiegel oder Rühr?”) und macht sich viele Sorgen wegen des unsteten Lebenswandels ihrer Söhne. Hans ist ein herzensguter Kerl, dem jedoch bisweilen die Nerven durchgehen. Zwischenzeitlich mutierte er zum Bad Boy, als er den Hof verkaufen wollte. Doch das ist Vergangenheit. Frohnatur Lilli ist vom kleinen Mädchen zur jungen Frau herangewachsen. Teenager-Flausen hat sie gut überstanden. Ihre Väter sind mächtig stolz auf sie.
Zu den Figuren, die an den Nerven sägen, gehören die biedermeierliche Wirtin Susanne, die ebenso verzweifelt wie vergeblich aus dem Bauern Hans einen Kellner in ihrem Gasthaus machen wollte. Den Bergdoktor selbst kostete die Liebschaft mit Rike einst fast das Leben. Die Versicherungsfrau hatte sich ihm unterwürfig an den Hals geworfen und ihr psychisch gestörter Sohn den Arzt nach einem Sturz beim Klettern fast sterben lassen. Dieser Vorfall beendete glücklicherweise das Kapitel Rike. Nicht beendet ist das Thema Anne. Martins Freundin darf durchaus als falsche Schlange eingestuft werden. Über Jahre nervte sie mit absurden Vorwürfen, versuchte den Gruber-Hof zu ruinieren und macht weiter Theater wegen Martins Ex-Freundin Franziska.
Was kommt? Martins Ex-Freundin Franziska erwartet von ihm ein Baby. Nach einigem Hin und Her hat Franziska entschieden, nach New York zu ziehen und den Sohn dort alleine großzuziehen. Der Bergdoktor will nur ungern auf sein Kind verzichten. Stress ist zu erwarten - zumal Franziskas Mutter auftaucht, die das Zeug zur Zicke hat.
Wie fällt die Bilanz von Hauptdarsteller Hans Sigl aus? Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur sagte er: „Es gab dieses Jahr schon so retrospektive Momente, nach dem Motto: "Mensch, weißt du noch, wo wir angefangen haben?" Das war auch sehr sentimental. Es ist ja nicht nur ein serielles Herstellen, sondern wir sind uns schon dessen sehr gewahr, was wir für ein großes Glück haben, dass dieses Format vom Publikum so getragen wird. Das ist etwas Außergewöhnliches in der heutigen Fernsehzeit. Also dass dieser Content dieses Standing erreicht hat, das macht uns schon ganz stolz.” Ein Ende ist nicht in Sicht: Staffeln 16 und 17 sind laut Sigl schon in Planung.
© dpa-infocom, dpa:220111-99-664339/3 (dpa)