Malu Schönenborn aus Lindlar sieht die Natur im Bergischen Land als Schlüssel zu mehr Lebenszufriedenheit.
NaturcoachingSo soll Lindlars Wald der Seele helfen
Motivation und Mut zur Veränderung alleine reichen oft nicht, um Negatives zu Positivem umzuwandeln. Malu Schönenborn aus Lindlar ist davon überzeugt, dass die Natur der Schlüssel zum Erfolg ist. Ihre Philosophie: „Schritte entstehen im Gehen.“
Deshalb bietet Schönenborn Naturcoachings, Waldbaden oder Verweilen in einer Ferienwohnung an und möchte damit Menschen helfen, die Sinne zu öffnen. Natur helfe im Prozess der Veränderung, ist Schönenborn überzeugt, die sich passend Naturcoach nennt.
Naturcoaching und Waldbaden in Lindlar
Auch sie habe das im Leben – oft unfreiwillig – erfahren. Sei es durch den frühen Tod ihres Vaters, Jobverlust oder Scheidung. Gründe gebe es viele, etwas im Leben verändern zu wollen oder zu müssen, und genau dabei unterstütze sie ihre meist weiblichen Klienten, sagt die Lindlarerin.
Jedes Coaching in der Natur beginnt mit einem Spaziergang. An diesem Tag geht es von Lindlar-Kalkofen aus in die Natur. Der erste Halt ist keine zehn Minuten vom Start entfernt und bietet hier auf der Grenze von Lindlar zu Overath einen imposanten Blick vom Hausberg bis ins Siebengebirge.
„Dieser Stopp gibt meist schon den ersten Anreiz, ins Thema zu kommen“, erklärt die Wegbegleiterin, wie sich Schönenborn selbst bezeichnet. „Meine ,Coachees' kommen oft gehetzt aus dem Alltag und können hier erst mal durchatmen.“ Als Coachees bezeichnet sie ihre Klienten.
Systemisches Coaching in der Natur
Meist seien es Frauen im mittleren Alter, die zu ihr kommen, die sich nicht nur körperlich in den Wechseljahren befinden und die Veränderungsprozesse umtreiben. Sie kommen aus Stadt und Land gleichermaßen.
Weiter geht es während des ersten Kennenlernens mit Malu Schönenborn in ein Waldstück. „Beim Naturcoaching wird viel mit Unbewusstem, dem Bauchgefühl, gearbeitet“, erklärt die 57-Jährige, die aus der Stadt wieder zurückgekehrt ist, weil sie gemerkt habe, wie eingeschränkt sie als systemische Beraterin im beruflichen Umfeld war.
„Die Natur hat mir geholfen, gesund zu werden“, sagt Schönenborn, die selbst mit mehreren Rückschlägen im eigenen Leben konfrontiert war. „Viele Menschen, die zu mir kommen, haben sich vorab an selbst geschriebenen Listen orientiert, aber das klappt nicht, weil sie ihren Instinkt nicht mitnehmen.“
In der Natur hält sie mit ihren Klientinnen nach einem Symbol, Ausschau – nach etwas, das besonders ins Auge sticht. Am Eingang des Waldstücks rascheln die Blätter und machen auf einen Baum aufmerksam. Das Symbol ist gefunden.
Dann geht es ans Suchen nach Begriffen, die den Baum näher beschreiben. Aus den treffendsten Begriffen wird ein ganz persönlicher Leitsatz formuliert. An diesem Tag ist es der Satz „Mit Mut gemeinsam Richtung Sonne tanzen“.
Auszeit im Bergischen Land
Sieht so eine entspannte Auszeit aus? „Man geht oft mit einer anderen Haltung in die Situation“, meint die 57-Jährige lächelnd und zuckt mit den Schultern, denn für sie ist das Ergebnis scheinbar nicht überraschend.
Denn Auszeit bedeute eben nicht für jeden, diese auf der Couch zu verbringen und dabei nichts zu tun, sondern könne auch aus Aktionen bestehen, beispielsweise eine Unternehmung mit Freuden. „Am Anfang des Spaziergangs sind meine Klientinnen in sich gefangen, schwerfällig, eingeschränkt. Kein Wunder, denn Körper, Psyche und Geist hängen zusammen“, erklärt Schönenborn, als sich der Spaziergang an diesem Tag dem Ende neigt.
Einige kommen nur ein einziges Mal, um zu einer Erkenntnis zu gelangen, andere mehrmals. „Am Ende sind sie jedoch alle gelöst, froh, dankbar und strahlen“, berichtet sie und fügt an: „Man muss nicht kreativ sein, um die Natur als Türöffner für neue Wege zu nutzen.“
Im „Zeitraum“ schließlich, das ist ein Raum in einer kleinen Ferienwohnung mit weitem Blick ins Bergische Land, können Klientinnen und Klienten für mehrere Tage abschalten und sich intensiver mit dem Thema befassen. Dabei werden sie von Malu Schönenborn auch bekocht, um sich ganz auf das Wesentliche konzentrieren zu können.