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Radtour durch NRWNabu überzeugt sich von Elsdorfer Artenschutzprojekten

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Mit dem Fahrrad machten sich die Nabu-Vertreter Heide Naderer, Horst Malchow und Susanne Kirsch (v.l.) auf Besichtigungstour.

Elsdorf – Die „Volksinitiative Artenschwund“ der Landes-Naturschutzbünde Nabu und BUND sowie der Landesgemeinschaft Natur und Umwelt NRW (LNU) biegt auf die Zielgerade ein. Viele Unterschriften sollen dafür sorgen, dass die Politik aktiv wird.

NRW-Vorsitzende Heide Naderer begab sich jetzt auf Radtour, um Unterschriftenlisten einzusammeln, Projekte anzuschauen und für die Unterstützung der Kreisverbände zu danken. Am vergangenen Dienstag kam sie in den Rhein-Erft-Kreis, um sich den Tagebau Hambach und die benachbarten Zuckerklärteiche anzuschauen.

Fünftägige Tour

Von Düsseldorf über Mönchengladbach, Grevenbroich, Elsdorf und Düren nach Aachen führt die fünftägige Radtour. Am Morgen erwarteten Susanne Kirsch, Pressesprecherin des 4000 Mitglieder zählenden Rhein-Erft-Kreis-Nabu, und Horst Malchow von der Dürener Kreisgruppe ihre Landeschefin am Tagebau-Forum in Berrendorf-Wüllenrath. Viel zu sehen war wegen eines kräftigen Sandsturms nicht. „Ich bin das erste Mal im Revier“, sagte Naderer, die aus Emmerich stammt und in Düsseldorf arbeitet.

Tagebau und Klärteiche wurden besucht.

An den Klärteichen, die die Zuckerfabrik vor zwölf Jahren an den Nabu übergeben hat, erläuterte Jochen Hiller die Naturschutzmaßnahmen. Er hegt und pflegt seit vielen Jahren mit zehn Kollegen ehrenamtlich das sechs Hektar große Areal mit den vier Teichen. „Im vergangenen Jahr haben wir 52 Arten an Brutvögeln hier gezählt“, sagte der Naturschützer und erinnerte an 1988, „als in der Escher Bürge 204 Arten gezählt wurden.“ Zurzeit werden Landschaften durch Entnahme von Birken geöffnet. „Vielleicht kommt der Flussregenpfeifer, der früher hier anzutreffen war, dadurch zurück“, hofft Hiller.

Rohr- und Kornweihen, Löffelenten, Kanada- und Nilgans, Zwergtaucher, Stockente und Bachstelze gehören zu den Hausherren am See. Dazu kommen weitere Gäste wie Wacholderdrossel, Regenpfeifer und Sichelstrandläufer, die die kleine Seenplatte als Trittsteine auf der Durchreise nutzen.

Ziel von 100.000 Unterschriften zum Greifen nah

„Die Landesregierung tut gar nichts für den Naturschutz“, klagte Naderer. Daher sei im Juli vergangenen Jahres die Volksinitiative gestartet worden. Bislang seien 95.000 Unterschriften gesammelt worden. „Bis zum Ende in vier Wochen sollen es 100.000 werden“, gab Naderer als Losung aus.

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Station machen will sie mit ihrem Lastenrad auch bei der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR). Dort will sie dafür werben, „dass etwas von den 15 Milliarden Euro, die in den Strukturwandel fließen sollen, auch in den Naturschutz investiert wird. Die Themen fehlen in den bisherigen Planungen“, schilderte sie ihren Antrieb zur Radtour.