Die Tüschenbonner Ute Brehm und Michael Schröter sind Mitbegründer der Bergischen Gartentour. In diesem Jahr nehmen 35 Gartenbesitzer teil.
Idylle im GrünenBei der Bergischen Gartentour kann man private Gärten besuchen
Es ist fast zu viel Idylle, die sich hinter einem Gartentor in Tüschenbonnen ausbreitet: Auf gut 6000 Quadratmetern Fläche buhlen ein Frosch und ein bunt gefiederter Hahn lautstark um die Aufmerksamkeit der Besucher, der gepflegte Rasen reicht bis an den Waldrand. Blumenbeete und Kunstwerke aus Stahl setzen Akzente, während im Garten Bänke und Überdachungen Raum zum Innehalten bieten.
Die Gastgeber, Ute Brehm und Michael Schröter, begründeten mit der Bergischen Gartentour vor 20 Jahren eine Bewegung, an der in diesem Jahr 35 Gartenbesitzer teilnehmen. „Alles hat mit einer Aktion der Gemeinde Much begonnen, die für eine Foto-Ausstellung sieben besonders prächtige Gärten zeigen wollte“, erinnerte sich Michael Schröter. Im Jahr darauf waren die ausgewählten Gärten erstmals zu besichtigen. Heute reicht das Teilnehmerfeld von Hennef bis nach Solingen.
An die wechselnden Teilnehmer wird ein hoher Qualitätsstandard gestellt
„Die Teilnehmer wechseln, und es sind immer wieder neue Gärten dabei“, sagte Schröter. Jede Location werde vor der Teilnahme in Augenschein genommen: „Bezüglich der Gestaltung sind wir sehr offen. Wichtig für uns ist, dass der Garten im Vordergrund steht und nicht Aufhänger für irgendwelche Verkaufsaktionen ist.“ Die Teilnehmer sollten ein Konzept erkennen lassen und gartenaffin sein. 800 Quadratmeter Schotterfläche und drei trostlose Kirschlorbeersträucher reichten da nicht. Stattdessen finden sich Kräuter- und Wildblumengarten, Teichgärten, eine Dorfwiese und der „Garten der Bestattung“ eines Beerdigungsunternehmens.
Die Fläche allein ist kein Kriterium: „Wir haben auch einen Garten dabei, der nur 250 Quadratmeter groß ist, dafür aber optimal genutzt wird.“ Pro Termin verzeichnen die Gastgeber etwa 200 Besucher, die sich inspirieren lassen: „Ich bin jedes Jahr dabei und schaue mir etwa zehn Gärten an“, erzählte Kirsten Wickler aus Jülich: „Man sieht danach den eigenen Garten mit anderen Augen und erkennt, was man noch besser machen kann. Außerdem ergeben sich nette Gespräche mit vielen Tipps.“
Bergische Gartentour gibt neue Impulse für die Gestaltung des eigenen Gartens
Damit der Garten vorzeigenswert gerät, ist einiger Aufwand erforderlich: „Garten kann ein teures Hobby sein, muss es aber nicht. Natürlich kann man teure Pflanzen kaufen und verschiedene Arbeiten von Profis machen lassen, aber je mehr man selber übernimmt, desto billiger wird es“, sagte Michael Schröter. So könnten Blumen und Pflanzen, die andernorts auf dem Komposthaufen entsorgt werden, im richtigen Umfeld weiterleben.
Er selbst verbringe viel Zeit im Garten: „Ich empfinde das aber nicht als Arbeit, sonst würde ich das nicht machen. Ich komme zur Ruhe, erhalte neue Impulse.“ So bekomme der Garten seine Struktur: „Wir gestalten das Areal in verschiedene Felder und legen Wert auf die schlüssigen Blickachsen. So entsteht ein Gesamteindruck, der uns und unsere Besucher überzeugt.“
Die Bergische Gartentour läuft noch im Juni immer sonntags sowie teilweise bis in den Herbst. Termine und Gärten sind auf der Website der Gartentour zu finden.