Die Regeln für das Besteigen des Mount Everest wurden deutlich verschärft. Die Bergung der Leichen ist nicht ungefährlich.
Beginn der TouristensaisonMilitär soll Leichen vom Gipfel des Mount Everest bergen
Kurz vor Beginn der Bergsteigersaison am Mount Everest sollen mehrere eingefrorene Leichen vom Gipfel des höchsten Berges der Welt geborgen werden. Das nepalesische Militär will in den kommenden Tagen neben mehreren Tonnen Müll auch mindestens fünf beim Aufstieg gestorbene Menschen bergen, berichtet der US-Sender CNN.
Zwölf Soldaten aus Nepal sollen gemeinsam mit der Unterstützung von 18 Sherpas in den kommenden Tagen das Basislager des Mount Everest erreichen und anschließend mit der Bergungsaktion beginnen. Nepal hat die Regeln für das Besteigen des Mount Everest für das Jahr 2024 deutlich verschärft.
Mount Everest: Militär soll eingefrorene Leichen vom Gipfel holen
So müssen Bergsteiger, die den Berg von nepalesischer Seite aus besteigen, sogenannte Kotbeutel für menschliche Exkremente mitnehmen. Außerdem ist ein Tracking-Chip in der Ausrüstung erforderlich, um die Vermisstensuche und Rettung von in Not geratenen Bergsteigern zu erleichtern.
Die fünf Leichen sollen im Rahmen der Aufräumaktion ins Tal gebracht werden. Da ab einer gewissen Höhe auf dem Mount Everest Permafrost herrscht, werden die Leichen dort konserviert. Alleine im Jahr 2023 starben zwölf Bergsteiger beim Versuch, den höchsten Gipfel der Welt zu erklimmen. Fünf weitere werden noch vermisst und sind wahrscheinlich tot.
Mount Everest: Leichen nach Unglück auf mehr als 8000 Metern eingefroren
Bergsteiger müssen unter anderem an dem bekannten Bergsteiger Scott Fisher vorbei, der 1996 bei einem Unglück am Mount Everest starb und dessen Leiche immer noch auf rund 8300 Metern Höhe liegt. Auch der neuseeländische Bergsteiger Rob Hall kam an dem Tag ums Leben.
Einige Leichen wurden zeitweise sogar als Wegmarkierung genutzt, wie etwa der markante grüne Schuh des indischen Bergsteigers Tsewang Paljor, der 1996 ebenfalls während eines Sturms auf dem 8849 Meter hohen Gipfel ums Leben kam.
Mount Everest: Nepal meldet Rekordzahl an Bergsteigern – Regeln verschärft
Laut Angaben der nepalesischen Armee wurden seit Beginn des Säuberungsprogramms im Jahr 2019 mehr als zehn Tonnen Müll vom Mount Everest. Von Menschen produzierter Müll sei das größte Problem entlang des kilometerlangen Aufstiegs zum Gipfel, der Tourismus hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.
Laut nepalesischen Angaben wurden im Jahr 2023 eine Rekordzahl von 478 Genehmigungen für den Aufstieg zum Mount Everest ausgegeben. Die Zahl der Menschen auf dem Gipfel wird allerdings deutlich höher geschätzt, da Sherpas und weitere Beschäftigte von Bergsteigerunternehmen den Aufstieg begleiten. (shh)