Im Karwendel-Gebirge ist ein Bergführer von einem Mann angegriffen worden, obwohl er nur helfen wollte. Ein Verdächtiger wurde ausgemacht.
Fortschritte bei FahndungBergführer will Frau helfen und wird zusammengeschlagen
In den Bergen bei Garmisch-Partenkirchen hat sich am Samstag (12. August) ein Zusammenstoß zwischen zwei Personen ereignet. Laut Polizei wurde ein Bergführer am Mittenwalder Höhenweg im Karwendel-Gebirge von einem Mann niedergeschlagen. Der 45-Jährige erlitt einen Bruch der Kieferhöhle.
Nun gibt es neue Informationen von der Fahndung nach dem Täter. Wie der „Merkur“ am Freitag berichtet, habe die Polizei mithilfe von Fotos und Videos, die die Begleiter des Bergführers aufgenommen hatten, einen Tatverdächtigen ausgemacht. Von einer Festnahme ist allerdings noch nicht die Rede.
Der Bergführer war mit einer fünfköpfigen Gruppe auf dem beliebten Klettersteig in der Nähe der österreichischen Grenze unterwegs. Unterwegs traf die Gruppe auf eine Frau, die in Not zu sein schien. Sie wird als unsicher und zitternd beschrieben. Der Bergführer reagierte und sicherte Frau mit ihrem eigenen Klettersteigset am Seil, wie es in dem Polizeibericht heißt. Die Frau erwies sich jedoch als wenig dankbar, sondern eher panisch und schrie laut.
Mittenwalder Klettersteig: Bergführer wird niedergeschlagen
Als die Gruppe ihre Tour fortsetzte, bemerkte sie, dass sie von dem männlichen Begleiter der Frau verfolgt wurde. Nach etwa 30 Minuten holte dieser den Bergführer an einer steil abfallenden Stelle ein und rammte ihm seinen Kopf und die Faust ins Gesicht. Der Bergführer verlor kurzzeitig das Bewusstsein, wie Zeugen laut Polizei berichteten.
Der Angreifer und seine Begleiterin entfernten sich daraufhin vom Ort Tatort.
Wie der verletzte Bergführer wieder ins Tal gelangte, konnte ein Polizeisprecher zunächst nicht sagen. Möglicherweise konnte er aus eigener Kraft seinen Weg fortsetzen und musste nicht von der Bergwacht geborgen werden.
Fahndung nach mutmaßlichem Schläger vom Mittenwalder Höhenweg läuft noch
Die Polizei versuchte, den mutmaßlichen Täter noch zu erwischen. Dazu wurden mögliche Zu- und Ausgänge des Höhenwegs kontrolliert, indem dort Einsatzkräfte postiert wurden. Es gelang jedoch nicht, die verdächtige Person und die Begleiterin zu fassen. Im Gebirge sei ein solches Unterfangen schwierig, wie der Polizeisprecher sagte, da das Gelände sehr unübersichtlich sei. Sein Kommentar zu dem Fall: „Es gibt nichts, was es nicht gibt“.
Der mögliche Täter wird in der Polizeimeldung als rund 40-jährig beschrieben, er sei möglicherweise tschechischer Herkunft und habe eine hagere Statur. Er trug schwarze Kleidung. Seine Begleiterin soll ähnlich alt sein und zu einem Pferdeschwanz gebundene dunkle Haare gehabt haben. Sie trug einen roten Helm, schwarze Hosen und ein rotes Shirt.
Dem Bergführer geht es inzwischen besser, wie der „Merkur“ berichtet, lag aber am Freitag noch immer im Krankenhaus. (cme)