Hobbygärtnerin Bärbel Geusen aus Mechernich-Lessenich freut sich im Juni über die Blüte von 90 verschiedenen Sorten ihrer Ramblerrosen.
90 Sorten im GartenDie Liebe zu den Rosen ist für Mechernicherin „wie eine Sucht“
Wer vor dem Haus von Familie Geusen in der Stephanusstraße in Lessenich steht, der kann nur erahnen, welche Gartenpracht sich dem Besucher auf der Rückseite des Anwesens eröffnet: Rund 90 Baumkletterrosen ranken sich an Obstbäumen, Sträuchern, Laubbäumen, Rosenbögen und anderen Kletterhilfen sowie an einer Gartenlaube empor. Es gibt einen Schwimmteich, und zahlreiche Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein.
„Anfang Juni beginnt bereits die Blüte der frühen Sorten“, sagt Bärbel Geusen. „Den ganzen Monat über entfalten die Ramblerrosen ihre Blütenpracht – die meisten Sorten blühen allerdings nur einmal im Jahr“, so die Hobbygärtnerin, die während ihres derzeitigen „Rosenurlaubs“ den Reporter dieser Zeitung zu einem Besuch eingeladen hat. „Den Sommer über müssen wir nicht wegfahren, das wäre doch schade, in dieser Zeit nicht im Garten sein zu können“, so Geusen weiter. Erst in der kalten Jahreszeit zieht es sie und ihren Mann Thomas in wärmere, südliche Gefilde.
Vor 20 Jahren entdeckte Bärbel Geusen die Liebe zu den Ramblerrosen
Ihre Liebe zu den Baumkletterrosen – der Name Ramblerrosen leitet sich vom englischen „ramble“ ab, was sich mit „umherschweifen“ übersetzen lässt – hat die Lessenicherin vor rund 20 Jahren entdeckt. „In einer Gartenzeitschrift habe ich damals einen Bericht über die Baumkletterrosen gelesen, und seitdem kommen in unserem Garten immer wieder neue Gewächse dazu. Zeitweise war das sogar ein bisschen wie eine Sucht.“
Nicht nur die Eheleute und die drei erwachsenen Kinder der Geusens lieben den Garten, der sich auf einer Fläche von über 1800 Quadratmetern erstreckt. „Freunde und Besucher ermuntern uns jedes Jahr, unseren Garten einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren“, so die Gärtnerin: „Deshalb haben wir auch schon an Wettbewerben und den ‚Offenen Gärten‘ teilgenommen.“
Manche Rosen ranken bis zu zehn Meter in die Höhe
An ihrem „wilden“ Rosengarten schätzt die 62-Jährige, die als Rechtspflegerin am Euskirchener Amtsgericht arbeitet, dass er relativ pflegeleicht ist: „Ramblerrosen müssen nicht aufwendig geschnitten, höchstens mal etwas in Form gebracht werden“, berichtet die Lessenicherin. Striemen und Kratzer an ihren Armen verraten jedoch, dass auch Ramblerrosen durchaus Dornen haben. Manche Sorten ranken sich an Bäumen bis zu zehn Meter in die Höhe empor.
Wohlfühlen sollen sich in dem Garten auch die Insekten. „Bei den Baumkletterrosen gibt es viele Sorten mit offener Blüte, die im Gegensatz zu den Sorten mit gefüllter Blüte sehr gerne von den heimischen Bienen angeflogen werden“, hat die Gärtnerin beobachtet. Auch Brennnesseln, die als Nahrung für Schmetterlingsraupen dienen, und „Unkräuter“ wie der Giersch dürfen bei ihr wachsen. „Brennnesseln entferne ich nur dort, wo sie zu nah am Weg wachsen und mich piksen können.“
Beeinträchtigt wurde die rosige Blütenpracht in diesem Jahr allerdings durch den vielen Regen. „Aber das hat den Vorteil, dass man nirgendwo wässern muss“, lacht Geusen.