Die Greenpeace-Aktivisten setzten am Freitag ihre Aktion auf den Silotürmen in Mechernich-Obergartzem fort. Doch gegen Mittag war Schluss.
Auf Silotürme geklettertHöhenteam der Polizei beendet Greenpeace-Aktion in Mechernich
Die Polizei Euskirchen hat die Besetzung auf dem Gelände der Molkerei Hochwald in Obergartzem am Freitagmittag beendet.
Sechs Personen auf einer Hochsiloanlage, die dort in Zelten die Nacht verbracht hatten, wurden laut Polizeisprecher Franz Küpper mithilfe von spezialisierten Höheninterventionsteams der Polizei nach unten begleitet. „Bei dem Einsatz wurden keine Personen verletzt“, so Küpper.
Insgesamt seien 15 Personen in Polizeigewahrsam gekommen und 32 Platzverweise ausgesprochen worden. Die Protestaktion, mit der Greenpeace im Zusammenhang mit Produkten der Molkerei eine nicht angemessene Milchkuhhaltung anprangern will, ging, wie von einen Sprecher der Organisation am Donnerstag angekündigt, über Nacht und dauerte etwa 30 Stunden.
Am Freitagmorgen begaben sich Polizei-Kletterer, die von außerhalb des Kreises Euskirchen kamen, auf die Türme zu den Aktivisten, um den ausgesprochenen Platzverweis durchzusetzen.
15 Aktivisten kaperten einen mit 28.000 Litern Milch beladenen Lkw
Am frühen Freitagmorgen kaperten etwa 15 Aktivisten einen mit 28.000 Litern Milch beladenen Lastzug. Wie Küpper der Redaktion erklärte, habe die Polizei versucht, mit Lautsprecher-Durchsagen einen „Versammlungsleiter“ auszumachen.
Darauf hätten die Aktivisten aber nicht reagiert. Zudem habe die Polizei festgestellt, dass Aktivisten, denen am Donnerstag bei ähnlichen Aktionen ein Platzverweis erteilt worden sei, trotzdem wieder vor Ort seien. Diese Personen seien in Polizeigewahrsam genommen worden. Auch die Person, die in Anspielung auf die „Bärenmarke“-Werbefigur im Bärenkostüm demonstrierte, wurde abgeführt.
Nach rund 30 Stunden endet Greenpeace-Aktion in Mechernich
Einer der Demonstranten, die auf dem Lkw saßen, hatte ein dringendes Bedürfnis und konnte es in einiger Entfernung verrichten – in Begleitung der Polizei. Auf den Wagen kehrte er nicht mehr zurück. Alles in allem waren beide Seiten bemüht, die Situation nicht eskalieren zu lassen. Darum habe auch Hochwald gebeten, verlautete aus Polizeikreisen.
Gegen die Demonstranten wird laut Küpper wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittelt. Bereits am Donnerstag wurde der Staatsschutz eingeschaltet.
Von der Firma Hochwald war am Freitag weiterhin keine Stellungnahme zu bekommen.