Der Stadtrat lehnt den Antrag der Wirte am Markt ab, die Sperrung am Wochenende während der Großbaustelle auszusetzen.
Ladeninhaber kritisieren EntscheidungMarktplatz in Wipperfürth bleibt autofrei
Der Marktplatz bleibt an den Sommerwochenenden autofrei. Einstimmig lehnte der Stadtrat einen Antrag der Wirte am Markt ab. Sie wollten erreichen, den „autofreien Marktplatz“ an den Wochenenden auszusetzen, bis die Bauarbeiten vor der Polizeiwache abgeschlossen sind. Ausgenommen davon sollten nur die Tage sein, an denen Veranstaltungen auf dem Markt stattfinden, wie etwa der Wipperfürther Musiksommer.
Die Wirte beklagen die Auswirkungen der Baustelle, vor allem die Sperrung der Zufahrt zur Unteren Straße. „Wir können seitdem einen deutlichen Rückgang des Zulaufs in unsere Gastronomien, insbesondere an den Wochenendtagen, verzeichnen“, heißt es in dem Antrag. Wer in die Innenstadt einfahre und auf den Marktplatz wolle, müsse wegen der Sperrung erst aus der Innenstadt hinausfahren, um dann über die Nordtangente die Innenstadt erneut anzusteuern.
Wipperfürth: Entscheidung für autofreien Parkplatz einstimmig beschlossen
Wenn es an geeigneten Parkflächen in der Nähe fehle, würden spontane Besuche auf dem Marktplatz ausbleiben. „Wir haben in der Fraktion lange darüber diskutiert“, sagte Sascha Blank, der Vorsitzende der CDU-Fraktion. Die Entscheidung für einen autofreien Platz an den Sommerwochenenden sei im Rat 2022 einstimmig beschlossen worden. Auch die Bürgerbefragung sei zu diesem Ergebnis gekommen, und deshalb halte man an der Entscheidung fest.
„Wir werden versuchen, den Wirten zu helfen“, sagte Blank. Dazu wolle man sich mit den Betroffenen zusammensetzen. „Der Rat muss verlässlich sein“, so SPD-Fraktionschef Frank Mederlet. Es habe eine breite Bürgerbeteiligung gegeben, viele Menschen hätten sich für einen autofreien Marktplatz ausgesprochen. UWG, Grüne und FDP sahen das genauso.
Geschäftsleute unzufrieden, Bevölkerung begrüßt Entscheidung zum Teil
Aus Sicht der Verwaltung stehen genügend Parkplätze zur Verfügung. Das wechselhafte Wetter im April und Mai habe dazu geführt, dass die Biergärten weniger stark frequentiert wurden als in den Vorjahren. Außerdem gebe es viele Stimmen aus der Bevölkerung, die die Sperrung begrüßen würden, auch im Hinblick auf die Sicherheit von Kindern. „Wir haben geprüft, ob es möglich ist, die Parkgebühren ganz zu erlassen“, sagte Bürgermeisterin Anne Loth.
Dann würden der Stadt aber 15.000 Euro Einnahmen fehlen. Adam Jarek, Wirt des Hansecafés, ist unzufrieden mit dem jetzt gefassten Ratsbeschluss. Auch die Geschäftsleute in der Unteren Straße würden unter der jetzigen Situation sehr leiden. „Müssten Politik und Verwaltung nicht eigentlich alles tun, um weitere Schließungen zu vermeiden?“, fragt Jarek. (cor)