Gemeinde WeilerswistMarcus Derichs musste sich gleich vielen Beschwerden stellen
Weilerswist – Schonzeit gab es für den neuen Beigeordneten der Gemeinde Weilerswist nicht: Marcus Derichs, der sein Büro im ersten Stock des Rathauses am 10. Januar bezogen hat, musste sich gleich vom ersten Tag an den geballten Bürgerbeschwerden in Sachen Müllabfuhr stellen. Reibungslos war der Entsorgerwechsel zu Jahresbeginn in der Gemeinde nicht verlaufen. Auf allen Kanälen liefen die Beschwerden im Bürgerbüro auf.
Schnell wurde eine Lösung gefunden: Stundenweise sprangen Kollegen für die Bearbeitung aus anderen Bereichen der Verwaltung ein. „Das hat super funktioniert, die Wege in einer kleinen Verwaltung sind eben kurz“, so Marcus Derichs, der fünf Jahre lang als persönlicher Referent des Landrates im Kreis Euskirchen tätig war. Überhaupt: Die neuen Kolleginnen und Kollegen seien hochmotiviert und hätten spürbar Freude an ihrer Arbeit. „Man hat mich hier im Rathaus überall sehr freundlich aufgenommen“, betont Derichs, der es sehr bedauert, vorerst nicht alle im Team persönlich kennenlernen zu können. „Das Thema Corona schwebt über allem, viele sind zurzeit im Home Office.“
Marcus Derichs
Ursprünglich stammt Marcus Derichs aus Neuss. Er studierte an der Uni Bonn Politikwissenschaft, Neuere Geschichte und Öffentliches Recht. Derichs hatte zunächst Interesse am Bereich Journalismus und arbeitete für einige Monate beim Express Bonn.
Da ihm jedoch Projektarbeit und Beratung mehr lagen, entschloss er sich für ein PR-Volontariat in einer Unternehmensberatung. 2015 wechselte Marcus Derichs dann als persönlicher Referent des Landrats in die Kreisverwaltung Euskirchen. Nebenberuflich absolvierte er noch ein Studium im Bereich Management. Im Oktober vergangenen Jahres wurde Derichs dann vom Rat der Gemeinde Weilerswist für acht Jahre in sein neues Amt gewählt. Gegenkandidaten hatte er keine.
Nach Feierabend verbringt der 44-Jährige gerne Zeit mit Familie und Freunden. Auch Wandern und Radfahren gehören zu seinen Freizeitaktivitäten. In der fünften Jahreszeit fühlt sich Derichs ebenso wohl wie im Stadion: Er ist Inhaber einer Dauerkarte für den 1. FC Köln. (hn)
Zuständig ist der 44-jährige Familienvater, der mit Frau und Sohn (7) in Zülpich lebt, für den Fachbereich III – unter anderem also für Bürgerbüro, Ordnungs- und Verkehrsangelegenheiten, Brand- und Katastrophenschutz, Kitas, Schulen und Soziales. Was ihn gereizt habe, sich auf die Stelle des Beigeordneten in Weilerswist zu bewerben? „Es ist eine sehr attraktive, wachsende Gemeinde mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten“, so Derichs. „Aufgrund der attraktiven Lage und dem damit verbundenen starken Zuzug aus den Städten, gehe ich davon aus, dass Weilerswist auch weiterhin wachsen wird.“
Zu seinen Aufgaben gehöre es auch, zusammen mit der Politik dafür zu sorgen, dass die Kita- und Schullandschaft entsprechend mitwachse.Auch die Digitalisierung in diesem Bereich liegt Derichs sehr am Herzen. In seiner alten Funktion im Kreis war er für den Breitbandausbau zuständig und bescheinigt Weilerswist, bereits gut aufgestellt zu sein was den Glasfaser-Ausbau angeht. „Nun gilt es, die Leistung, die in den Kellern der Schulen liegt, in die Klassenzimmer zu bringen.“
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Im Blick hat der 44-Jährige natürlich auch Umweltaspekte und Nachhaltigkeit, Themen wie Verkehr, Hochwasserschutz oder auch bezahlbaren Wohnraum. Die Jugendarbeit und das sehr aktive Jugendparlament der Gemeinde liegen ihm ebenfalls am Herzen. „Von Seiten der Jugendlichen habe ich gehört, dass es zu wenig Freizeitmöglichkeiten in Weilerswist gibt, und mein erster Eindruck ist, dass der Bedarf tatsächlich da ist“, sagt Marcus Derichs, der betont, dass all das selbstverständlich nur gemeinsam mit der Politik angegangen werden kann.
Mit vielen der Ratsmitgliedern hat Marcus Derichs seit seinem Amtsantritt bereits persönlich gesprochen. „Ich habe durchweg ein gutes Gefühl bei den einzelnen Fraktionen, was die zukünftige Zusammenarbeit angeht“, sagt er. Seine politische Heimat sei zwar die CDU, aber das werde in der Verwaltungsarbeit keine Rolle spielen. Derichs weiter: „Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf die erste Ratssitzung, an der ich als Beigeordneter teilnehmen werde.“