Der Erftstädter Hypnotiseur Carsten Venner bot im Kulturhof Velbrück zusammen mit seiner Frau eine unterhaltsame Show.
VerblüffendMagier zeigt vor Weilerswister Publikum erstaunliche Beispiele von Hypnose

Der Magier führte neben der Hypnose auch Zaubertricks vor, etwa den mit der Hand in der Guillotine.
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Der Kulturhof Velbrück ist für besondere Veranstaltungen bekannt. Und dieses Mal hatte die Initiatorin Marietta Thien einen Künstler eingeladen, der in eine intensive Interaktion mit dem Publikum trat: den Magier, Illusionisten und Hypnotiseur Carsten Fenner. Der Erftstädter wurde von seiner Frau und Assistentin Britta unterstützt. Das spontane Raunen, das an diesem Abend häufig zu hören war, zeigte, wie sehr das Publikum ins Staunen geriet.
Während im ersten Teil der Show noch harmlos Tücher in Stöcke verwandelt wurden, zwei Zuschauer durch Konzentration eine Glühbirne zum Platzen bringen durften oder mit Hilfe einer Guillotine eine Hand abgehackt zu werden drohte, wurde es im zweiten Teil des Abends brisant. Hypnose stand auf dem Programm.
Plötzlich schwellen die Köpfe der Zuschauer an
Um einen Vorgeschmack auf das, was kommen sollte, zu geben, eröffnete Fenn die Stunde nach der Pause mit einer beeindruckenden Illusion. Alle sollten auf eine Spirale blicken, die auf eine runde Scheibe gemalt war und von der Assistentin mit einem Motor in Bewegung versetzt wurde. Nachdem die Zuschauer geschätzt eine Minute der Spiralbewegung intensiv zugeschaut hatten, zog Britta die Spirale vor ihrem Gesicht weg. Wer nun auf ihren Kopf schaute, sah, wie dieser scheinbar wuchs und wuchs. Verblüffend.
Geschickt führte Fenner seine Einführung in die Hypnose mit autosuggestiven Selbsterfahrungsübungen für alle fort. Auf diese Weise sortierte er die Personen im rund 80 Besucher starken Publikum aus, die sich besonders leicht in Trance versetzen lassen. Dreizehn Freiwillige jeglichen Alters konnte er ausmachen und zum Mitmachen motivieren.
Niemand kann gegen seinen Willen hypnotisiert werden.
Sorgfältig erklärte Fenner, was Hypnose ist und welche Vorurteile nicht zutreffend sind: „Es ist noch niemand in Hypnose geblieben. Jeder hypnotische Zustand endet irgendwann. Niemand kann gegen seinen Willen hypnotisiert werden. Ich behaupte, dass jeder Mensch hypnotische Erfahrungen in seinem Leben macht, besonders in Form von Selbstsuggestion oder zum Beispiel bei der Meditation. Allerdings sind nicht alle Menschen gleich gut in tiefere Trance-Zustände zu versetzen.“
Frau aus dem Publikum vergisst sogar ihren eigenen Namen
Die letzte Aussage sollte sich an diesem Abend bestätigen. Nachdem die Erwählten auf Stühlen Platz genommen hatten, führte Fenner sie mit seiner Stimme und vielen Wiederholungen von Stichwörtern wie Wohlgefühl und Entspannung in die Trance. Bald erlebten einige, wie sie ihren Arm zwar hochhalten konnten, aber nicht mehr herunterbekamen. Die Faust blieb oben und griff nach einem imaginären Apfel.

Versetzte seine Ehefrau Britta in Hypnose: der Illusionist Carsten Fenner aus Erftstadt.
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Fenner sortierte dann diejenigen Probanden aus, bei denen die Trance offensichtlich nicht den gewünschten Effekt hatte. Mit den anderen ging es weiter. Die Vorstellung von einem Flugzeug mit defekter Klimaanlage sorgte für besondere Phänomene. Die Teilnehmer empfanden so deutlich die suggerierte Kälte oder große Wärme, dass manche ihre Jacke auszogen.
Einer Frau, die besonders gut in die Hypnose ging, redete Fenner ein, dass sie sich nicht mehr an ihren eigenen Namen erinnern könne, sobald er sie aufgeweckt habe. Genau so kam es. Der jungen Dame fiel der Name des Gatten und ihrer Eltern ein, aber an den eigenen konnte sie sich partout nicht erinnern. Den Zuschauern war die Faszination anzumerken.
Fenner setzt seine Hypnose auch für therapeutische Zwecke ein
Fenner erzählte, dass er ein Diplom in Medienökonomie habe. Doch schon seit seinem zehnten Lebensjahr begeistere er sich für die Zauberei. Sein Großvater hatte ihn darin unterstützt und ihm einige Utensilien dazu gebaut. Hypnose in Shows einzusetzen, habe er sich in Las Vegas beibringen lassen, unterbreitete er dem interessierten Publikum. Er gehe bei den Shows mit den „Versuchskaninchen“ stets verantwortungsvoll um, betonte er.
„Ich habe eine Heilpraktiker-Ausbildung und setze Hypnose auch therapeutisch ein, um beispielsweise Schülern und Studenten Prüfungsängste zu nehmen oder Menschen zu helfen, abzunehmen oder mit dem Rauchen aufhören zu können. Ich wollte immer mein Hobby zum Beruf machen und die Dinge tun, die Menschen Freude bereiten“, erzählte der Erftstädter. Mit zahlreichen Preisen für seine Illusionskunst ausgezeichnet, ist Fenner nebenbei auch noch als Tanzlehrer in Kerpen tätig. Ein vielseitiger Mensch, der sein Publikum zu packen weiß.
Um die Möglichkeiten der Hypnose noch einmal zu verdeutlichen, versetzte Fenner seine Frau in Hypnose und ließ sie vollkommen steif werden. Anschließend legte er sie mit Hilfe eines Zuschauers als Brücke auf zwei Stühle, die mit Abstand voneinander aufgestellt waren. In der Trance hielt seine Assistentin die Spannung mühelos.
Als der Abend zu Ende war, sah man viele nachdenkliche Gesichter. Das Phänomen der Hypnose so hautnah zu erleben, war spannend, warf aber auch Fragen danach auf, was noch alles möglich ist.