Um die Wartezeit zu verkürzen, will die Stadt mit einem anderen Vorgehen den maroden Holzsteg über die Agger ersetzen.
Naafs HäuschenStadt Lohmar will Neubau der maroden Aggerbrücke beschleunigen
Die Flusslage macht die Stadt attraktiv, bringt aber auch einige Probleme mit sich. Eines der Sorgenkinder ist die marode Brücke über die Agger bei Naafs Häuschen. Ihr Neubau soll nun beschleunigt werden.
Seit rund zwei Jahren ist die bei Wanderern und Radfahrern beliebte Verbindung gesperrt. Der Bauausschuss hatte sich für einen Neubau des Holzstegs entschieden, der aus dem Jahr 1982 stammt, weil er erhebliche Mängel aufweist. Das baurechtliche Verfahren sollte ein Planfeststellungsverfahren sein.
Stadt Lohmar will schnelleres Verfahren für Aggerbrücke an Naafs Häuschen
Davon rückt die Stadt nun ab. Grund dafür ist die ausufernde Bürokratie auf übergeordneter Ebene. Zuständig ist die Bezirksregierung Köln, bei der sich derzeit auch wegen dringenderer Fälle durch das Hochwasser im Rhein-Erft-Kreis die Akten stapelten, berichtete Horst Becker (Grüne), der bis vor kurzem parlamentarischer Staatssekretär im Landesministerium war, im Ausschuss für Bauen und Verkehr. Mit einer Genehmigung sei erst im Jahr 2025 zu rechnen – frühestens.
Die Stadt Lohmar hat schon leidvolle Erfahrungen in puncto Wartezeit gemacht, sie wartet zum Beispiel schon seit fünf Jahren auf die Genehmigung, das Hochwasserrückhaltebecken Auelsbach erweitern zu dürfen. Bei der Brücke bei Naafshäuschen soll nun ein „planfeststellungsersetzender Bebauungsplan“ das Mittel der Wahl sein. Diesen Weg habe ein Fachanwaltsbüro vorgeschlagen.
Die erforderlichen Unterlagen, zum Beispiel eine Umweltverträglichkeitsprüfung, und die beteiligten Behörden seien identisch, erläuterte der Erste Beigeordnete Bernhard Esch. Der Nachteil sei, dass das Prozessrisiko bei der Stadt liege und nicht bei der Bezirksregierung. Der Vorteil sei auf der anderen Seite, dass es erheblich schneller von statten ginge. „Wenn die Brücke dadurch früher kommt, lohnt es sich“, sagte Guido Koch (CDU). Geht alles glatt, könnte die Genehmigung ein Jahr früher, etwa Ende 2024, vorliegen.