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„Grand Prix Gelatissimo“Leichlingerin gewinnt Preis für bestes Eis in Deutschland

Lesezeit 4 Minuten
Angelika Szaban sitzt auf einer weißen Vespa. Um sie herum stehen fünf Männer, die mit ihr für ihre Auszeichnung posieren.

Angelika Szaban hat mehrere Eiscafés, eines davon in Leichlingen. Ihr Eis wurde nun mit einem Preis ausgezeichnet.

Auf der Gelatissimo Eis-Messe in Stuttgart überzeugte Angelika Szaban mit ihren Kreationen die Jury in einem deutschlandweiten Wettbewerb.

„Wir machen unser Eis vom ersten bis zum letzten Schritt selbst und nutzen viele regionale Zutaten“, sagt Angelika Szaban. Sie besitzt mehrere Eisdielen in der Region, die sie unter dem Namen „Gelato di Nonna“ betreibt.

Erst im vergangenen Jahr hatte sie ihren Eisladen in Leichlingen eröffnet – mit besonderen Sorten und Zutaten, zum Beispiel Himalaya-Salz, Whisky oder belgischer Schokolade. Jetzt hat sie bei der „Gelatissimo“-Messe in Stuttgart Preise für das beste Joghurt-Eis und Mango-Eis in Deutschland gewonnen.

Eisverkäuferin aus Leichlingen für Mango- und Joghurt-Eis ausgezeichnet

„Ich freue mich sehr über die Auszeichnung“, sagte Angelika Szaban dem „Leverkusener Anzeiger“. „Das ist etwas ganz besonderes.“ Die Eis-Messe „Gelatissimo“ in Stuttgart ist eine Fachmesse über die „ganze Welt der Eiskultur“, die zwischen dem 3. und 7. Februar 2024 stattfand. Auch der Wettbewerb „Grand Prix Gelatissimo“ ist immer Teil der Veranstaltung.

Dabei mussten die teilnehmenden Gelatieri (Eishersteller) zunächst an drei Wettbewerbstagen das beste Eis in den Kategorien Haselnuss, Joghurt und Erdbeere herstellen. Angelika Szaban überzeugte mit ihrem Joghurt-Eis und zog damit ins Finale ein. Dafür galt es, Mango-Eis herzustellen. Auch hier erreichte Angelika Szaban den ersten Platz und damit den Pokal „Coppa Gelatissimo“ und gewann eine Vespa.

Ich wollte Qualität bieten und den Markt aufmischen.
Eisbar-Besitzerin Angelika Szaban

„Das war ein spannender Tag“, erzählt die Eisfachfrau. Die Qualität der Zutaten sei gerade bei Fruchteis besonders wichtig. Oft seien Mangos, die in Deutschland zu bekommen seien, nämlich nicht reif genug, um sie vernünftig im Eis verarbeiten zu können. „Deshalb beziehen wir unsere Mangos direkt essreif aus Indien, das sorgt für eine ganz andere Konsistenz.“ Um ihre gewünschte Konsistenz zu erreichen, holte Angelika Szaban also kurzfristig eine „ihrer“ Mangos für den Wettbewerb heran – mit Erfolg. Wichtig für den Sieg seien vor allem auch Faktoren wie Geschmack, Konsistenz und Aussehen.

Auf einem Löffel ist ein gelb-orange farbenes Eis zu sehen.

Mit ihrem Mango-Eis gewann Angelika Szaban den Grand Prix Gelatissimo.

Die 32-Jährige kam erst vor ein paar Jahren aus Polen nach Deutschland. Sie studierte Lebensmitteltechnologie und wollte zuerst mit Kuchen experimentieren. „Durch einen Freund bin ich dann aber auf Eis gekommen,“ so Szaban. „Das Problem, was ich oft sehe, ist, dass häufig gesagt wird, die italienischen Eisdielen in Deutschland sind am besten.“ Weil davon aber in Deutschland alle so überzeugt seien, müssten sich die Italiener sozusagen gar keine Mühe mehr geben.

„Meiner Erfahrung nach war die Eis-Qualität in Deutschland aber oft nicht so besonders gut. Das wollte ich ändern. Ich wollte Qualität bieten und den Markt aufmischen“, sagt Angelika Szaban. Ende des Monats reise sie nach Spanien, wo es dann um die Weltmeisterschaften im Eis-Herstellen gehe.

Zutaten für Eissorten müssen sorgsam kombiniert werden

Und damit ist sie durchaus erfolgreich. Es fließe aber auch sehr viel Arbeit in ihre Eisherstellung. „Wir machen wie gesagt von vorne bis hinten alles selbst. Bei manch anderen Eisdielen wird vor allem Basispulver verwendet, dem dann andere Sachen beigemischt werden.“ Doch die Zusammensetzung der Zutaten, ihre Konsistenz und Menge spiele eine sehr wichtige Rolle, das wolle sie nicht aus der Hand geben.

„Man muss sehr viel Ahnung von Chemie haben“, sagt Szaban. „Man muss schauen, wie man diese besondere Cremigkeit hinkriegt. Da ist das Verhältnis von Zucker und Fettanteil sehr wichtig. Bei zu viel Fett wird das Eis hart, bei zu viel Zucker zerläuft es.“ Es gehe manchmal um Nuancen. „Und das muss man alles mit anderen Zutaten ausgleichen.“

Damit auch Leute zu Hause cremiges Eis selbst machen können, will Angelika Szaban Ende des Jahres ein Rezeptbuch schreiben. Das ist eines ihrer Vorhaben. Aber auch sonst steht ihr Geschäft nicht still. „In etwa drei Wochen eröffnen wir unsere zweite Eisdiele in Hilden. Auch in Langenfeld wollen wir einen Laden eröffnen.“ Bisher gibt es „Gelato di Nonna“ in Solingen, Hilden und Leichlingen. Sie wolle ein Franchise aus ihrem Eisverkauf machen.

Ab dem 1. März startet Angelika Szaban in die nächste Saison und öffnet ihr Geschäft, „Gelato di Nonna“ an der Brückenstraße 14 in Leichlingen, wieder.