Sie galt immer schon als Jahrhundertstimme. Nun wurde Aretha Franklin vom US-Magazin „Rolling Stone“ zur besten Sängerin gewählt.
Ranking des „Rolling Stone“Das sind die 200 besten Sängerinnen und Sänger

Die Sängerin Aretha Franklin ist die unangefochtene Nummer 1.
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Die Krux von Listen liegt in der Natur der Sache: Sie legen eine Rangfolge fest – und sie sind endlich. Sprich: Irgendjemand liegt vorne und nicht jeder oder jede findet ihren Platz. Wenn das US-Magazin „Rolling Stone“ jetzt seine Liste der „200 Greatest Singers of All Time“ vorlegt und Aretha Franklin auf Platz 1 hievt, ist das auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Auf die 2018 gestorbene Queen of Soul kann man sich gut einigen.
Stimmen aus dem Jenseits
Insgesamt sieben Stimmen in der Top Ten erklingen aus dem Jenseits, etwa Whitney Houston (2), Sam Cooke (3), Billie Holiday (4) und Ray Charles (6). Und da die großen Zeiten der Stimme der fünftplatzierten Mariah Carey lange hinter ihr liegen, verfügt Beyoncé auf Platz 8 über das „zeitgenössischste Organ“. Kolleginnen wie Adele (22), Ariana Grande (43), Lady Gaga (58), Taylor Swift (102) oder Billie Eilish (198) reichen da anscheinend nicht heran.
Und so scrollt man sich weiter durch die Liste auf der Homepage der Zeitschrift und schwelgt gerne in Erinnerungen an längst Verklungene – an Ella Fitzgerald (45), Frank Sinatra (19), David Bowie (32), Freddie Mercury (14), George Michael (62), Amy Winehouse (83), Michael Jackson (86) oder Donna Summer (122).
Rentner und Haudegen
Oder Joan Baez (189), Marianne Faithfull (173), Tina Turner (55) oder Linda Ronstadt (47), die sich in den Ruhestand verabschiedet haben.
Alte, nimmermüde Haudegen sind dabei – Patti Smith (117), Elton John (100), Bruce Springsteen (77), Mick Jagger (52), Rod Stewart (49) Barbra Streisand (147) oder Bono (140).
Daneben finden sich Newcomerin SZA (180) oder Jung Kook von der koreanischen Boyband BTS.
Internationales Flair verleihen der Liste Namen wie Ofra Haza (Israel, 186), Umm Kulthum (Ägypten, 61) und Nusrat Fateh Ali Khan (Pakistan, 91) oder viele lateinamerikanische Sängerinnen und Sänger. Hier zeigt sich auch wie (wunderbar) eklektisch der „Rolling Stone“ seine Auswahl getroffen hat.
Nicht die Stimme zählt
Im Vorspann zu seinem Ranking erklärt die Redaktion, dass es sich nicht um die besten Stimmen, sondern um die besten Sänger handelt. So erklärt sich das Auftauchen von Bob Dylan (15) oder Lana del Rey (175). Oder dass die hauchende Françoise Hardy (162) sich wiederfindet statt der kraftvoll schmetternden Edith Piaf.
Ach ja, Céline Dion hat es auch nicht unter die 200 besten geschafft. Aber das wird wohl nur ihre Fans stören.