AboAbonnieren

Preußen-Stiftung: Rückführung aller Benin-Bronzen an Nigeria

Lesezeit 2 Minuten

Berlin – Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz überträgt das Eigentum ihres riesigen Bestandes an Benin-Bronzen an Nigeria.

Eine entsprechende Vereinbarung über die als koloniales Raubgut geltenden Objekte soll nach Angaben der Stiftung an diesem Donnerstag von Stiftungspräsident Hermann Parzinger und Abba Isa Tijani, Generaldirektor der nigerianischen National Commission for Museums and Monuments, unterzeichnet werden.

Dabei geht es um die Rückführung der Benin-Bronzen aus dem Bestand der Stiftung, aber auch um künftige Leihgaben. Die Stiftung will Benin-Bronzen auch im Berliner Humboldt Forum ausstellen, dessen letzter Teil im September eröffnet wird. Ursprünglich sollten dort rund 220 der wertvollen Kunstwerke zu sehen sein.

Die zur Stiftung gehörenden Staatlichen Museen zu Berlin verfügen mit 514 Objekten über eine der größten Sammlungen historischer Objekte aus dem Königreich Benin, das heute zu Nigeria gehört. 512 Objekte befinden sich im Bestand des Ethnologischen Museums, zwei Objekte gehören zum Museum Berggruen.

Deutschland und Nigeria haben im Juli mit einer „Gemeinsamen Erklärung zur Rückgabe der Benin-Bronzen” den Weg frei gemacht für die Rückführung der in der Kolonialzeit geraubten Kunstobjekte. Einzelheiten etwa auch zu möglichen Leihgaben müssen die Museen und ihre Träger vereinbaren.

Über die umfangreichsten Sammlungen verfügen nach dem Ethnologischen Museum in Berlin das Linden-Museum in Stuttgart, das Museum am Rothenbaum (Hamburg), das Rautenstrauch-Joest-Museum (Köln) sowie das Völkerkundemuseum Dresden/Leipzig.

© dpa-infocom, dpa:220825-99-512539/2 (dpa)