In den 1950er Jahren war die Bestsellerautorin Barbara Noack extrem erfolgreich. Schon ihr zweiter Roman „Die Zürcher Verlobung“ wurde 1957 verfilmt und erhielt 2007 ein Remake. Am Dienstag starb die Schriftstellerin im Alter von 98 Jahren in München.
Nachruf auf BestsellerautorinBarbara Noack stirbt im Alter von 98 Jahren

Die Schriftstellerin Barbara Noack ist im Alter von 98 Jahren in München gestorben.
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Ihre Romanfiguren waren immer Menschen aus dem Leben. Manchmal etwas ruppig, schnoddrig, doch authentisch. Die Bestsellerautorin Barbara Noack hatte eine Begabung für Geschichten, die unterhaltsam und dabei immer auch ein bisschen lehrreich waren. „Kann ich noch etwas länger bleiben?“, lautete ein Titel aus den frühen Jahren. Ein anderer: „Und flogen achtkantig aus dem Paradies.“ Am Dienstag starb Barbara Noack im Alter von 98 Jahren in München, wie ihr Verlag Langen Müller gestern der dpa mitteilte.
Ihr Studium der Anglistik musste die 1924 in Berlin Geborene 1944 bereits nach einem Semester abbrechen, als sie in einer Munitionsfabrik dienstverpflichtet wurde. In der Nachkriegszeit studierte sie zwei Semester an einer Berliner Kunstschule und arbeitete anschließend als Illustratorin und Journalistin für das Feuilleton unterschiedlicher Berliner Zeitungen. Zeitgleich begann sie, Unterhaltungsromane zu schreiben, die schon bald verfilmt wurden.
Barbara Noack war auch als Drehbuchautorin erfolgreich
Gleich ihr zweiter Roman „Die Zürcher Verlobung“ (1955) war ein Publikumserfolg und wurde 1957 von Helmut Käutner mit Liselotte Pulver, Paul Hubschmied und Bernhard Wicki in den Hauptrollen verfilmt. Ein halbes Jahrhundert später gab es das Remake von Stephan Meyer, in dem auch Pulver einen Überraschungsauftritt hatte.
Prägend für das Lebensgefühl der 70er Jahre war der Straßenfeger „Der Bastian“, für den Noack 1973 das Drehbuch schrieb und zwei Jahre später als Roman umarbeitete. Zu sehen waren Horst Janson, Lina Carstens und Karin Anselm in den Hauptrollen, mit denen sie quasi identifiziert wurden.
Gemeinsam Pferde stehlen, Freundschaften - das wog bei ihr mehr als Schnulziges. Als alleinerziehende Mutter erzählte sie später ihre eigene Geschichte in autobiographischen Romanen, wie „Ein Handvoll Glück“ und „Ein Stück vom Leben“. Barbara Noack war Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums und lebte in Berg am Starnberger See.